12. Juli 2022

World Games | Training am 2. Jetlag-Tag, “God bless you”

(JS) Wir haben den 2. Jetlag-Tag so gut wie hinter uns. Wer über mehrere Zeitzonen nach Westen reist, dessen Tag wird länger. Dabei wird der Biorhythmus des Körpers gestört und man benötigt mehrere Tage, man sagt so viele, wie man Zeitzonen durchfliegt, um ihn auszugleichen. So viele Tage haben wir nicht, aber wir sind froh, dass wir uns drei Tage genommen haben, um uns zu regenerieren. Für die Akklimatisation sieht das schon etwas schwieriger aus. Hier herrschen im Hochsommer meist Temperaturen über 30 Grad. Heute zeigte das Thermometer 33 Grad Celcius. Und die Luftfeuchtigkeit geht an „tropisch“. Damit kommen im Team nicht alle klar. Alle Gebäude sind klimatisiert, selbst die großen Sporthallen. Gerade sind wir in der Halle der Ramsgate Highschool, der Boden hochglanzlackiertes Ahornparkett im Stabverband, aber gar nicht rutschig, Die Halle ist hell und freundlich, wir werden beobachtet von 3 Hausmeistern und Studenten. So weit so gut. Temperatur hier drinnen: vielleicht 22 Grad. Herrlich. Aber gleich kommt der „Hammer“, wenn wir die (nur) 10 Minuten zur Unterkunft zurückgehen und in die Hitze von Alabama müssen.
Abwechselung, Entspannung und Relaxen ist die Botschaft dieser Tage. Das kann man nicht allein im klimatisierten Zimmer der UAB machen. Wir wollten heute Morgen die deutschen Faustballer bei ihrem Gruppenspiel gegen die Schweiz besuchen und unterstützen, aber die Verbindung mit Shuttlebus hätte uns 2 x 45 Minuten gekosten. Zuviel für diesen heißen Tag. Also entschieden wir uns, Beachhandball anzuschauen. Siehe kleine Videosequenz vom Vormittag. Die Grundlinientribüne lag unter Bäumen im Schatten. Unser Platz war dort. Neben mir saßen US-Amerikaner und freuten sich über den Sieg ihrer Handballer über Costa Rica. Wo wir den herkämen und welche Sportart wir betreiben würden? Immer die gleichen Fragen und gleiches Erstaunen: „Korfball? Männer und Frauen in einem Team?“. Sehr interessiert, mit dem abschließenden Hinweis, dass sie schon einmal in Hamburg gewesen wären, verabschiedete sich das Paar von mir mit den Worten: „God bless you!“. Da war ich erstaunt.
Bis auf die Wärmeprobleme – einer der Hausmeister neben mir sagt gerade: „Es ist nicht warm, es ist heiß“ - er muss es wissen, sind wir allerdings guter Dinge. Heute Morgen Alabama-Zeit erreichte uns die Botschaft, dass die PCR-Tests von Karen Fuchs und Jana Kierdorf negativ ausfielen, bzw. CT-Werte so gut waren, dass wir grünes Licht geben konnten, dass beide übermorgen zum Team stoßen können. Die medizinischen Rahmenbedingungen hatten wir gestern mit den beiden Mannschaftsärzten im DOSB-Mannschaftsquartier persönlich besprochen. Beiden liegen auch die PCR-Testergebnisse aus Deutschland vor. Danach steht der Reise nichts im Wege. Karen und Jana reisen allerdings auf anderem Weg an, als wir: Düsseldorf – Paris, Paris – Atlanta mit Air France und Delta Airlines sind die Flugstationen, ehe sich von Atlanta/Georgia nach Birmingham/Alabama noch eine Busreise anschließt. Geplante Ankunft: Dienstagnacht 23:00 Alabama-Zeit.
Morgen noch ein Trainingstag mit 2 Einheiten und dann ist der Mittwoch der Tag der Tage: wir steigen ins Sportprogramm der World Games ein.
Jochen Schittkowski, Teammanager, Ramsgate Highschool, Birmingham/AL, USA