8. August 2025

WORLD GAMES | GER-SUR 14:15

(JS) Es war schon still in der Kabine nach diesem Spiel. Niemand sagte ein Wort. Mit einem Korb Differenz zu verlieren, ist immer bitter. Wir brauchten diese drei Punkte, die jetzt nicht auf unserm Konto stehen. Und weil das alle wussten, war es eben doppelt schlimm. Bei den World Games zu verlieren, bedeutet immer: der Weg nach vorne wird steiniger. „Zu“ ist er noch nicht. Wir müssen ja noch spielen, aber wir sind jetzt auch auf Hilfe anderer Teams angewiesen. Besser ist da schon, wenn man es selber in der Hand hat. Versuchen wir eine Analyse. Meist könnt ihr von daheim anhand der Live-Stream-Übertragung ja schon selber analysieren, aber die Übertragung des World-Games-Broadcasting war mangelhaft. Das wissen die Verantwortlichen selber; wir hoffen, dass sie auch morgen eine Lösung parat haben. Beim IKF-Channel wäre das nicht passiert.
Wir starteten gut. 5:4 nach dem ersten Viertel sah auf der Tafel gut aus. Es war ausgeglichen, wir lagen am Ende „Einen vor“. Wir kamen gut ins Spiel. Zwar zu wenige Korbwürfe, aber dafür war die Ausbeute gut. Wir waren zu Beginn „wach“ und „da“. Das war die Aufgabe. Surinam auch, aber etwas weniger.
Aber eine Mannschaft ist eben kein Roboter, der immer rund läuft, wenn man ihn einschaltet. In einem Sportmatch passieren Fehler, weil dafür menschliche Faktoren ausschlaggebend sind. Wir lagen bis im 3.Viertel nie zurück, aber SUR gewann Q2 mit 3:4. Nur 7 Körbe in einem Viertel sind zu wenig, um etwas deutlich zu machen. Zur Halbzeit stand es 8:8.
Wir merkten, dass es nicht 100% rund lief. Zu wenige Rebounds gewonnen, zu wenige erfolgreiche Angriffe. Manchmal etwas hektisch. Die Treffer“quote“ war hoch, aber das ist nicht alleine die Messlatte. Nach der Halbzeit dachten wir, SUR schwächelte konditionell. Könnte sein, aber wir nutzten das nicht aus. Wir mussten mehr arbeiten, vor Allem in der Verteidigung, warfen zu wenig und trafen dann in der Folge auch „zu wenig“. 14 Körbe sind (meist) zu wenig, um als Sieger vom Platz zu gehen. Surinam sielte hart, oft zu sehr. Es gab auf beiden Seiten viele Behandlungsunterbrechungen. Das Spiel dauerte lange, so lange, dass aufgrund der Real Playing Time die terminierte Busabfahrt nicht erreicht werden konnte.
Aber im Sport gibt es immer ein Team, das gewinnt, und eines, dem das nicht gelingt. Wir mussten heute hart arbeiten. Und das wird in den nächsten zwei Spielen dieser Vorrunde nicht anders. Morgen gegen Belgien.
Jochen Schittkowski, TM Athletenhotel A, Chengdu