10. Juli 2022

World Games | angekommen, nach 24 Stunden

(JS) „Es wird eine lange und strapaziöse Anreise“, dessen waren wir uns bewusst, aber 11 Stunden im Flieger sitzen, kann man leichter schreiben, als es tatsächlich tun. „Machen ist wie wollen, nur krasser!“ Kennt ihr ja alle. Unsere Anreise klappte ziemlich reibungslos. Treffpunkt Terminal A am Frankfurter Flughafen war perfekt, Einchecken geht ja heute Alles online, die Papierberge der Formulare waren etwas hinderlich, aber als der letzte Koffer aufgegeben war und die beiden Massagebänke im Sperrgepäck aufs Band liefen, mussten wir nur noch eine Stunde an der Sicherheitskontrolle in einer Schlange warten, die länger war, als wir dachten. Mein Gefühlszustand wurde ruhiger, als wir alle im Airbus A340-300 saßen und in der LH 446 Richtung Westen abhoben. Da war 13:15 Uhr in Frankfurt…
Man fliegt zwar 11 Stunden, legt dabei 8.100 km zurück und man könnte denken, ein Flugzeug nimmt darauf in Beug auf Komfort Rücksicht, aber der Sitzabstand im Linienbus von Castrop-Stadtmitte nach Henrichenburg ist grösser, als im besagten Airbus. Und da kannst du noch so viele Film schauen, Spiele spielen oder Bücher lesen, die Zeit ist einfach lang. Um 16:00 Uhr Ortszeit landeten wir in Denver/Colorado. Außentemperatur 37 Grad. Nur gut, dass wir im Pullover im Gebäude liefen, denn da war es „Klimaanlagen-kalt“. Eine Stunde für den Anschlussflug hört sich nicht schlecht an, aber bei dem einen oder anderen Koffer-Problemchen, fängt man dann doch noch an zu rennen. Denver/Colorado nach Birmingham/Alabama dann in 2 Std. 30 Minuten. Ein kleiner Schluck Mineralwasser am „WorldGames-Welcome-Desk“ im Airport, Zuweisung des Shuttlebusses zur Unterkunft, 20 Minuten Fahrt und schon waren wir in den Studentenwohnheimen der UAB - University of Alabama/Birmingham, angekommen. Wir entluden 5 (in Worten: fünf) weitere Formblätter im Akkreditierungsbüro, in denen wir (sinngemäß) alle Pflichten dieser Welt erfüllen müssen, aber auf alle Rechte verzichten und nahmen um 23:30 Uhr unsere Zimmerschlüssel in Empfang. Dann noch Zeitplanbesprechung mit Bundestrainer und TM, diesen schreiben und in die Gruppe setzen und dann fielen wir um 24:00 ins Bett. Da war es bei Euch 07:00 am Sonntagmorgen.
Heute also ausschlafen, Besuch des deutschen Mannschaftsquartiers und jetzt aktuell erste, ganz leichte Trainingseinheit. Der Tag soll locker ausklingen.
Wir sprachen im DOSB-Zentralbüro mit den dt. Mannschaftsärzten und tauschten uns über das „Nachholprocedere“ unserer beiden „Corona-Fälle“ aus. Das Ziel ist, Karen und Jana nachfliegen zu lassen. Sicher kann das nicht sein, aber alle bieten ihre Möglichkeiten an, dass es funktioniert.
Ein erstes WorldGames Gefühl gab es beim Frühstück: Alle Nationen essen im der Zentralkantine der Universität und alle tragen die Sportanzüge ihrer Nationen. Sehr, sehr beeindruckend. Ein deutscher Freund vom Fallschirmspringen berichtete mir: Die Eröffnungsfeier war beeindruckend, aber das Stadion tobte erst so richtig, als das Team aus der Ukraine aufgerufen wurde und einlief. Gänsehaut pur.
Wir haben noch 2 Relax-Tage vor uns – und das ist auch gut so, denn so richtig angekommen sind wir noch nicht. „Eine Seele ist nur so schnell, wie ein Pferd reitet“. Kennt ihr auch?
Jochen Schittkowski, Teammanager, UAB/Birmingham, AL, USA