4. November 2006

"Wollen Dritter werden!"

Wenn das keine Zuversicht ist, was dann? "Wir wollen Dritter werden", sagt Harold Kuklinski, Trainer der deutschen Korfball-Nationalmannschaft vor der U21-Europameisterschaft in Portugal. Ohne Wenn und Aber.
Nach einem intensiven Jahr der Vorbereitung mit Testspielen auf hohem Niveau bräuchte seine Mannschaft "vor keinem Gegner Angst haben", untermauerte der Übungsleiter das Ziel für das Turnier in Oeiras, nahe Lissabon. Den letzten Schliff holte sich die deutsche Mannschaft noch am Montag, als sie gegen die U19-Auswahl der niederländischen Distrikts Oost 10:11 und gleich anschließend 8:17 spielte (Ruhr Nachrichten vom 2. November).
Einstudierte Fitness
Kuklinski sieht sein Team körperlich fit: "Wir haben an Kraft und Schnelligkeit gearbeitet." Fortschritte hätten seine Schützlinge in der Annäherung an den Korb gemacht. Die einstudierten Würfe versprechen nun mehr Korberfolge.
Allī das soll am Sonntag, 5. November, im Auftaktspiel gleich Großbritannien, der Fünfte der letzten U21-EM im Jahr 2002, zu spüren bekommen. Und tags darauf dann der letzte Bronzemedaillen-Gewinner, die Tschechische Republik.
Deutschland selbst hatte vor vier Jahren auf eine Teilnahme an der U21-EM verzichtet. Der Fünfte der U21-EM 2000 in Belgien wollte lieber seine U23-Equipe auf die Weltmeisterschaft 2003 im eigenen Land vorbereiteten. Was sich letztlich auszahlte: In Duisburg feierte der deutsche Nachwuchs mit dem Gewinn der Bronzemedaille seinen größten Erfolg überhaupt.
Gleich vier Spieler aus dem damaligen älteren Team sind nun immer noch in der jüngeren Altersklasse mit dabei: Katrin Hermann, Katharina Holtkotte, Martin Schwarze (alle vom KV Adler Rauxel) und Hendrik Menker (Selmer KV) bilden gemeinsam mit Linda Schiller (KC Grün-Weiß) das deutsche Rückgrat in Kuklinskis Team. Zumal Kirsten Grabosch (KV Adler Rauxel) und Ina Hartwig (Selmer KV) aus Berufs- und Studiengründen nicht mit nach Portugal fliegen.
Kein Rattan mehr
Als einziges Manko sieht Kuklinski derzeit bei seiner Mannschaft die recht geringe Trefferquote an. Was den Coach aber nicht beunruhigt: "Darüber klagen die Belgier und die Niederländer bei ihren Teams auch." Kuklinski mutmaßt, dass alle Werfer noch immer Probleme mit den neuen Körben aus Plastik (vormals Rattan) hätten.
Mit so viel Zuversicht im Gepäck sollten die Deutschen für die Wiederholung des bislang besten deutschen Ergebnisses bei einer U21-EM sorgen: Der dritte Platz war das, in Bochum, im Jahr 1977. - carlo/-as
03. November 2006 | Quelle:RN-Castrop-Rauxel
von dduelfer