Im Titelrennen der Korfball-Verbandsliga ist eine Vorentscheidung gefallen. "Aber noch keine Entscheidung", betont Dieter Fernow, der Trainer des Tabellenführers KV Adler Rauxel 1. Im Topspiel des Korbjäger-Oberhauses setzten sich seine Schützlinge am Ende knapp mit 19:18 (12:9) gegen den ärgsten Verfolger, KC Grün-Weiß 1 (2.), durch. Durch den Erfolg sind die "Adler" den zuvor punktgleichen "Grün-Weißen" zwei Spieltage vor dem Saisonende zwei Punkte "davon geflogen". Adler 1 bekommt es noch mit dem HKC Albatros (5.) und dem Selmer KV (4.) zu tun. Grün-Weiß 1 muss gegen den TuS Schildgen 1 (3.) und beim Selmer KV am letzten Spieltag gewinnen, um seine theoretische Chance auf die Titelverteidigung wahren zu können.

Die "Grün-Weißen" waren recht gehandicapt in das Topspiel gegangen. Tags zuvor hatte sich ihr Spielertrainer Thorsten Cramer beim Trainingsspieler der deutschen Nationalmannschaft gegen die U 19-Auswahl schwer verletzt. Cramer war mit Mitspieler Benjamin Grabosch zusammengeprallt und riss sich die Bänder im rechten Knöchel. Sein Ersatzmann, René Goos, kam mit seinem Gegenspieler Stefan Strunk nicht zurecht, so dass er nach zehn Minuten durch Timo Scholz ersetzt werden musste. Die Rauxeler legten los "wie die Feuerwehr" und setzten sich über ein 8:3 und 10:5 ab. In der zweiten Halbzeit führten sie durch einen Treffer von Jan Krüger gar mit sechs Körben Vorsprung.

"Ja, wollt Ihr denn schon wieder Unentschieden spielen", schwante Rauxels Goalgetter Jörg Mehlmann (7 Körbe) beim Spielstand von 17:12 zwölf Minuten vor dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Norbert Mörchen, Schlimmes. Der komfortable Fünf-Körbe-Vorsprung schmolz nämlich dahin, nachdem beide Teams hüben wie drüben sieben Minuten lang gar nicht in die in der ASG-Sporthalle aufgestellten Körbe trafen.

Mehlmann selbst markierte das 19:14. Danach sahen die Zuschauer nur noch "grün-weiße" Körbe - da die nervös agierenden Rauxeler durch Zeitspiel und Stürmerfouls den Ball hergaben. Marcel Balzuweit (2), Frank Küffhausen und Saskia Strothmann verkürzten auf 18:19.

Danach hatten die Adleraner den Ball noch eine Minute lang den Ball in ihren zitternden Händen - immer in der Angst ihn nochmals zu verlieren und gar noch den Ausgleich zu kassieren. Mit der Schluss-Sirene löste sich bei den Rauxelern die Anspannung. Und die "Grün-Weißen" ärgerten sich, dass sie erst in den letzten sechs Minuten zu ihrer Treffsicherheit fanden. Von Jens Lukas

Fotos vom Spiel gibt es unter www.lukas-fotos.de