17. April 2006

Vier Körbe Vorsprung müssen her

Deutschland muss heute gegen England klar gewinnen, um ins obere Halbfinale einzuziehen. Auftakt-Niederlage gegen Russland drückte auf die Stimmung.
KORFBALL EUROPAMEISTERSCHAFT Das "kleine Finale" bei der Korfball-Europameisterschaft in Budapest ist für das deutsche Nationalteam noch erreichbar. Trotz der beiden Niederlagen gegen Russland und die Niederlande kann das Team von Trainer Thorsten Cramer den zweiten Platz in der Vorrunde noch aus eigener Kraft schaffen. Zu verdanken ist das den Engländern, die gestern Abend mit 15:12 gegen Russland gewannen. "Jetzt müssen wir am Dienstag mit vier Körben Unterschied gegen die Briten gewinnen", bringt Thorsten Cramer die Situation auf den Punkt.
Deutschland Russland 10:12 Der erhoffte Sieg zum Auftakt blieb aus. Gegen den EM-Neuling aus Russland zogen die Cramer-Schützlinge am Sonntag den Kürzeren, weil die eigene Fehlerquote zu hoch war. Trotz der frühen Führung durch Andre? Heppner gleich mit dem ersten Angriff fanden Deutschlands Korbjäger nur zeitweise zur geordneten Disziplin auf dem Spielfeld. Immer wieder wurde der Gegner durch Fehlpässe im eigenen Angriff und durch zu schnelle Korbwurf-Versuche ins Spiel gebracht. Das nutzten die Osteuropäer gnadenlos aus und konnten so auf 3:6 davon ziehen. Bis zur Pause egalisierten Andre? Heppner, Saskia Strothmann und Fabian Rodenbach auf 6:6. Direkt nach Wiederanpfiff hatte Deutschland dann seine beste Phase. Endlich lief der Ball und Sabrina Hölken, Antje Elverich und Andre? Heppner warfen eine 9:6-Führung heraus. Doch dann schlichen sich erneut besagte Fehler ein, und Russland drehte die Partie auf 10:9. Fabian Rodenbach sorgte fünf Minuten vor Schluss mit dem 9:9-Ausgleich nochmal für Hoffnung, doch am Ende besaß Russland die bessere Übersicht und landete noch zwei Treffer zum 12:10-Endstand.
Niederlande Deutschland 27:7 Gegen den Titelverteidiger holte sich die Cramer-Truppe die erwartete Niederlage ab. In einer einseitigen Partie ließen die Niederländer im ersten Durchgang nur zwei Gegentreffer von Björn Baran (zum 3:1 und zum 10:2) zu. Über den Halbzeitstand von 13:2 setzten sich die Holländer sogar auf 22:2 ab, ehe Deutschland drei Mal in Folge treffen durfte (Benjamin Grabosch und zwei Mal Andre? Heppner). Am Ende stand eine deprimierende 7:27-Niederlage, die nun schnell abgehakt werden muss. "Es hat nicht viel geklappt gegen die Niederländer", resümmierte Trainer Thorsten Cramer, "etwas mehr hätte es schon sein dürfen, aber möglicher Weise saß der Stachel der Niederlage gegen Russland noch tief".
17.04.2006 , WAZ, Castrop-Rauxel von Ralf Schacht
von dduelfer