6. Februar 2011

U21 auf Platz Sieben beim Youth World Cup

Mit phasenweise spielerisch hochwertigem Korfballspiel beendete die deutsche U21-Nationalmannschaft als Siebter des YWC 2011 gegen Schottland (30:10) die vorletzte Vorbereitungsphase auf die U21-EM (08.-14. Mai 2011 in Budapest/Ungarn).
In der vierten und letzten Phase, die am 19.02. mit einem Kaderlehrgang beginnt, wird sich der endgültige 16-köpfige EM-Kader den Feinschliff für die "Mega-EM" holen, wie U21-Athlet Lukas Edeler betont.
Der Spielplan des YWC beinhaltete für die deutsche U21 glücklicherweise viele Duelle gegen sehr starke Nationen, sodass eine Art Standortbestimmung aufgestellt werden konnte. Gleichzeitig konnten sich alle potentiellen EM-Athleten noch einmal auf hohem Niveau zeigen und so dem Trainerduo Heppner/Eberhardt Argumente für eine EM-Kadernominierung geben.
Angereist mit einem 18-köpfigen Kader wurde in jedem Match mit einer anderen Startaufstellung gespielt. Das erste Spiel am Freitagnachmittag gegen den Erzrivalen England endete trotz zweier Hochkarätiger Chancen in den Schlusssekunden mit einem 14:14-Remis. Am Abend des gleichen Tages verloren die deutschen Talente nach einer 8:6-Halbzeitführung mit 16:19 gegen Russland.
Nach kurzer Nacht mussten die jungen Athleten am Samstag bereits um 10:15 Uhr wieder ran - und dann auch noch ausgerechnet gegen das A-Land Belgien! In einem hart umkämpften Match fehlte die letzte Abgeklärtheit und auch die Kraft gegen Spielende. Unsere U21 verlor mit 11:15. Im letzten Gruppenspiel gegen Australien konnte erfreulicherweise ein klarer 25:13-Sieg eingefahren werden. Hier sind besonders die Youngster Jana Kierdorf und David Liepold zu erwähnen: Der 16-Jährige traf sechs, seine gleichaltrige Teamkollegin gleich sieben Mal. Endlich hatte das Team nach vier 50-Minuten-Matches innerhalb von 24 Stunden ein wenig freie Zeit.
Das Finalspiel am Sonntagvormittag gegen Schottland konnte somit ausgeruht und neu fokussiert angegangen werden. Nach neun Körben von Steffen Müller sowie 21 weiteren Treffern seiner Mitspielerinnen und Mitspieler schlug man das Team von der Insel klar und "mit superschönem Korfall" (Eberhardt) mit 30:10.
Gleich nach dem Spiel zogen Team und Trainer ein positives Fazit aus dem 20. YWC: Gegen sehr starke Teams können unsere jungen Talente mithalten. Außerdem sei das Team "sehr Entwicklungsfähig, denn ihr Potential haben wir noch lange nicht ausgeschöpft", so Eberhardt. Auch Kapitän Sven Müller sieht dies so: "Wir sind ein super Team - nicht nur auf dem Platz. Wir haben uns für unsere EM eine Platzierung unter den ersten Fünf vorgenommen. Das wird sehr hart, aber wir sind stark genug. Wenn alles passt und mit Glück könnten wir sogar Dritter werden." Auf die Frage, warum man nicht das Finale als Ziel anpeile, so sei man beim YWC doch gegen Belgien lange Zeit gleichauf gewesen, ergänzte Vize-Kapitän Karen Fuchs: "Lassen wir doch die Kirche im Dorf und konzentrieren wir uns auf das, was greifbarer ist."
Recht haben Fuchs, Müller und auch Edeler. Letzterer könnte mit seiner Aussage, die U21-EM wird eine "Mega-EM", recht behalten: Neben Deutschland wurden England, Russland, Spanien, Portugal, Tschechien und Gastgeber Ungarn als Kandidaten für U21-Bronze definiert. Holland und Belgien seien zu stark. Die Türkei, Polen und die Slowakei sollten keine größeren Probleme darstellen. Will man gegen solch eine Fülle an "Mega-Teams" (Edeler) triumphieren, muss in jedem EM-Match das maximale Niveau erreicht werden. Es werden Kleinigkeiten, Momente, Details entscheiden - dies steht jetzt bereits fest. Ziel der nächsten drei Monate ist also die Erhöhung der Wahrscheinlichkeit auf Erfolg im Mai:
Alles geben, extra trainieren, an sich arbeiten ... nicht Wettkampf-, sondern Leistungssportverhalten an den Tag legen. Einfach mehr investieren als gewöhnlich, um sich den kleinen aber entscheidenden Vorteil zu erarbeiten.
Die vierte und letzte Vorbereitungsphase beginnt.
Spieler/-in (Spiele/Treffer/Trefferquote):
  • Jana Kierdorf (2/8/47%)
  • Ariane Henning (2/2/25%)
  • Anna Schulte (3/7/18%)
  • Carolin Rudolph (4/3/12%)
  • Karen Fuchs (3/4/21%)
  • Ines Wahle (4/4/18%)
  • Kim Kierdorf (1/1/33%)
  • Susanne Peuters (4/3/10%)
  • Anna-Lena Müller (3/4/20%)
  • Sven Müller (4/12/22%)
  • Steffen Müller (4/16/32%)
  • Matthias Friedel (0/0/-)
  • Martin Schafföner (4/9/22%)
  • Johannes Schaaf (3/2/17%)
  • David Liepold (2/9/27%)
  • Tobias Liepold (1/2/7%)
  • Lukas Edeler (3/1/5)
  • Lukas Heppekausen (2/1/5%).
von heberhardt