Eine Niederlage im Golden Goal ist bitter. Eine Aktion ist entscheidend und kann nicht mehr aufgeholt werden, denn das Spiel ist nach dem einen entscheidenden Korb gewonnen. Der Ausgang ist nie vorherzusehen und alles ist möglich. Zu Beginn des Spiel waren wir von dem Feuer der Slowaken überrascht. Mit 0:3 gerieten wir in Rückstand, denn die Slowaken trafen gut und wir bekamen am Anfang aber auch das gesamte Spiel über nicht unseren Stempel aufgedrückt. Wir holten auf und gingen in Führung, aber der Gegner ließ nicht nach uns glich immer wieder aus. Es fehlte uns an Trefferquote, Körpersprache und Disziplin, den funktionierenden Gameplan konsequent auszuspielen. Am Ende standen wir als Verlierer auf dem Platz, mussten den Slowaken beim Feiern zusehen und mussten realisieren, dass das am Vortag gesetzte Ziel, ins Spiel um Platz 5 einzuziehen, nicht erfüllt wurde. Die bis dahin sehr gute Stimmung sank auf ein Minimum, aber wir mussten nach vorne schauen, denn ein letztes Spiel gab es noch zu bestreiten.

Die Luft war raus. Das Team blickte zwar einige Zeit nach dem verlorenen Spiel gegen die Slowakei wieder nach vorne, aber man merkte, dass ein hartes und anstrengendes Turnier mit fünf kräftezehrenden Spielen hinter uns lag. Die Portugiesen wollten auf keinen Fall ein zweites Mal verlieren und mobilisierten alle letzten zur Verfügung stehenden Kräfte um sich diesen Sieg zu holen. Dem Team wurde auf den Weg gegeben, dass zählt, wie wir dieses Spiel spielen, dass wir das letzte Spiel des Turniers noch einmal zeigen, was wir können und was das Team ausmacht. Am Ende, als Portugal davongezogen war, nutzen wir die Möglichkeit, Spielzeit noch weiter zu verteilen, denn das war bis dahin wegen der umkämpften Spiele zu kurz gekommen.

Abends schlossen wir den sportlichen Teil des Turniers ab und freuten uns auf die Farewell Party. Mit anderen Spielern aus anderen Ländern ins Gespräch kommen ist wichtig und diese Party bot einen guten Anlass. Das große internationale Miteinander kommt auf dem Turnier doch häufig zu kurz, denn alle sind im Turniermodus und fokussiert. Der Blick nach links und rechts findet zwar statt, aber eher um ein Auge auf die Gegner zu werfen. Mit Abschluss des Turniers spürte man sofort die Lockerheit bei allen Teams. Man ging offen auf einander zu und suchte die Kontakte. Einige Spieler kannten sich aus den letzten Jahren oder man fand neue Menschen mit interessanten Geschichten.

Mit sehr wenig Schlaf ging es um 5:45 Uhr in Richtung Flughafen BCN. Mit einem letzen "TEAM DEUTSCHLAND" und einem großen Dankeschön an alle beendete das Team das Turnier und verabschiedete sich. Wir möchten uns auch bei IKF und dem Ausrichter, Katalonien, bedanken, die gemeinsam ein tolles Turnier auf die Beine gestellt haben. Man hat nur am Rande mitbekommen, wie viel Arbeit hineingesteckt wurde, aber uns ermöglichte das einen reibungslosen Ablauf des Turniers.

Das Turnier ist abgeschlossen. Jeder Spieler und jede Spielerin wird etwas mitnehmen aus den Spielen und die kommenden Tage darüber nachdenken. Der Blick der Spieler richtet sich jetzt wieder in Richtung der deutschen Finals, und zwar - davon gehe ich aus - gestärkt durch die gesammelten Erfahrungen und mit ordentlich Rückenwind, der einen in seiner persönlichen Entwicklung vorantreibt.

Vielen Dank für eure Unterstützung vor Ort in Katalonien und zu Hause in Deutschland!

Janis Böhne, Teammanager