25. Oktober 2020

TK-WTB informiert: warum im WTB gespielt werden soll

Die Liga-Entscheidungen zur aktuellen Corona-Situation vor wenigen Tagen wurden mit unterschiedlichen Ergebnissen abgeschlossen. Während im RTB-Korfball der Spielbetrieb mit sofortiger Wirkung bis zum 31.12.2020 eingestellt wird, entschied das Technische Komitee Korfball im WTB am Donnerstag, 22.10.20, den Spielbetrieb in Westfalen aufrecht zu erhalten. Das Technische Komitee WTB-Korfball möchte hiermit erklären, warum es zu dieser Entscheidung kam.
Vorab: Der Liga-Ausschuss NW entschied ebenfalls am 22.10., die zur Zeit unter der Flagge des Westfälischen Turnerbundes ausgetragenen Ligen RL, OL und A-Jugend ebenfalls zu unterbrechen, weil ja auch Spiele dieser Ligen im Rheinland gespielt werden müssten. Zur Erinnerung: Der Deutsche Turnerbund hatte untersagt, überregionale DTB-Ligen auszutragen. Der Ausrichtung der drei o.g. Ligen unter der Leitung eines Landesverbandes aber zugestimmt.
Das Technische Komitee Korfball im WTB hatte also eine Entscheidung zu treffen, wie mit Korfball in der aktuellen Lage umzugehen sei.
Dies vielleicht vorab: Niemand im TK-WTB maßt sich an, eine eigene Auslegung oder medizinische Schlussfolgerung aus veröffentlichten Corona-Daten zu ziehen.
Die Entscheidungen sollten allein auf der Basis von Daten, Wissen, Empfehlungen und Ratschlägen erfolgen, die im Laufe des Corona-Sommers öffentlich wurden. Besonderen Wert wurde gelegt auf die jetzt, nach einem halben Jahr bekannten Erkenntnisse, denn Corona war im März/April für uns alle neu, aber im Laufe des Sommers gab es viel zu lernen.
Wir haben in der Diskussion jede Meinung gehört und bewertet. Dazu gehörten natürlich die aktuellen Zahlen der Neuinfektionen in unseren Regionen, Landkreisen und Städten, die daraus resultierenden Inzidenz-Zahlen, aber auch die aktuellen Zahlen zu Krankheitsverläufen, Krankenhausaufenthalten und Todesfälle mit oder an Corona.
Wichtiger Aspekt war die Empfehlung der Politik, unnötige Kontakte zu vermeiden.
Als elementare Grundlage der Entscheidung diente allerdings die Vorschrift der Landesregierung in Form der CoronaSchVO vom 30.Sept 2020 in der aktuellen Fassung 17.10.2020.
Der § 9 dort lässt weiterhin Sportveranstaltungen zu.
Die daraus abgeleitete Tabelle des Landessportbundes NW diente uns immer als große Hilfe. Nach der aktuellen Fassung sind weiterhin nichtkontaktfreie Sport-, Trainings- und Wettkampfbetriebe „drinnen“ (in der Halle) zugelassen. Es sind sogar Zuschauer unter Bedingungen zugelassen. Und: Es gibt erstmals Bestimmungen unter der Berücksichtigung verschiedener Inzidenzzahlen.
Einfach ausgedrückt: Die Landesregierung lässt unter Auflagen unsere Ligen zu.
Es gilt also zu erkennen, dass die Bewertung von verschiedenen Situationen (private Feiern, Weihnachtsmärkte, Gottesdienste, Kulturevents, Sport etc.) sehr wohl sehr unterschiedlich beurteilt wird. Das hat nicht das TK-WTB gemacht, sondern Politik. Denn die medizinische, psychologische oder epidemiologische Beurteilung kommt für verschiedene Gesellschaftsgruppen auch zu unterschiedlichen Beurteilungen.
Dazu die Vielzahl an Meinungen hochkarätiger Quellen. Hier nur exemplarisch zwei Meinungen:
Prof. Hendrik Streeck/Bonn:
“Wir haben es mit einem ernstzunehmenden Virus zu tun, aber wir dürfen dieses Virus nicht mehr über-dramatisieren.”
Weiter:
„Umgang mit Virus muss in normales Risikohandling übergehen“
Und:
„Gutes Hygienekonzept? Dann sollen Veranstaltungen stattfinden“
Bundesministerium Familie, Senioren, Frauen und Jugend
„Wie die Corona-Krise häusliche Gewalt verschärfen kann“
Das TK-WTB entschied also, den Weg der differenzierten Betrachtung zu gehen und den Empfehlungen aus der Verordnungsverfügung der Landesregierung zu folgen.
Die Entscheidung im Komitee erfolgte mehrheitlich ohne Gegenstimmen (eine Enthaltung).
Wesentlicher Bestandteil der Entscheidung war, unseren Kindern in den Kinder- und Jugend-Ligen eine Perspektive zu geben. Dazu wird der Spielplan in Teilen verändert und angepasst, um jedwede Anforderung der Hygienevorschiften einzuhalten. Zuschauer werden weiterhin überhaupt nicht zugelassen.
Ergänzend dazu veröffentlichte unsere oberste Dachorganisation Deutscher Olympischer Sportbund – DOSB – gestern dieses Statement des Präsidenten Hörmann:
„In den Befragungen unserer Mitgliedsorganisationen hat sich deutlich herausgestellt, dass der Verlust von Sportveranstaltungen über alle Ebenen mittel- und langfristig große Existenzsorgen auslöst. Daher wollen wir mit diesem heute vorgelegten bundesweiten Hygiene-Rahmenkonzept Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Gleichzeitig werben wir gegenüber Politik und Verwaltungen für die breite Akzeptanz dieser geprüften Standards“.
Der DOSB veröffentlichte heute ein bundeseinheitliches Hygienekonzept für den nationalen Wettkampf- und Spielbetrieb, der vom TÜV Rheinland geprüft wurde.
Auch dieses Konzept soll/muss Eingang in unsere Konzepte finden, obwohl wir es bei unserer Entscheidung am 22.10. noch gar nicht kannten. Es bestärkt aber das TK Korfball im WTB mit der Entscheidung vom 22.10., einen richtigen Weg gefunden zu haben, der natürlich im Zeichen von ständigem Corona-Lernen zu jeder Zeit korrigiert werden kann.
Wir hoffen sehr auf Unterstützung aller Beteiligten bei diesem pro-aktiven Weg.
Technisches Komitee Korfball im WTB