2. November 2007

Taiwan zu stark

Die gute Nachricht: Die deutsche Korfball-Nationalmannschaft kann sich bei der Weltmeisterschaftnoch aus eigener Kraft für die Zwischenrunde der besten acht Teams qualifizieren.
Die schlechte Nachricht: Dafür muss das Team des Deutschen Turner-Bundes (DTB) in Brün (Tschechische Republik) im letzten Vorrundenspiel am Samstag, 3. November, allerdings den WM-Neuling Russland schlagen. Weil mit einem Ausrutscher Taiwans gegen die USA, erstmals seit 1991 wieder bei einer WM dabei, kaum zu rechnen ist.
Taiwan, WM-Vierter von 2003, setzte sich nämlich, nach dem 20:16 zum Auftakt gegen Russland, am Freitagabend auch mit 21:16 (12:8) gegen Deutschland durch - und führt so die Rangliste vor den punktgleichen Team aus Deutschland und Russland an.
Nur zweimal konnten die Schützlinge von Nationaltrainer Thorsten Cramer gegen Taiwan in Führung gehen, zum 2:1 (5.) durch Hendrik Menkers (Selmer KV) ersten Korb von letztlich insgesamt sieben Treffern und zum 3:2 (7.) durch den Wahl-Holländer Andre Heppner (DOS-WK Enschede/HKC Albatros). Dann aber drehten die Asiaten den Spieß herum: Nach dem 4:4-Ausgleich (9.), erneut durch Menker, trafen sie fünfmal in Folge.
Satter Rückstand
Diesem satten Rückstand von fünf Körben liefen die Deutschen erfolglos hinterher. In der 38. Minute konnte die in den Niederlanden spielende Sabrina Hölken - (Foto/DOS-WK Enschede/HKC Albatros) auf drei Körbe verkürzen (11:14). Und auch Marcel Balzuweit (KC Grün-Weiß) ließ bei seiner Mannschaft noch einmal kurz Hoffnung aufkeimen, als er das 12:15 (42.) markierte. Doch Taiwan konterte erneut mit einer Serie, diesmal von drei Treffern in Folge, von 16:12 (45.) auf 18:12 (51.).
"Wir haben das Spiel nicht schnell gemacht", sagte Cramer nach dem Spielende. Weshalb Taiwan die Deutschen in zahlreiche 1:1-Duelle und ein statisches Spiel zwingen konnte, "das nicht unsere Stärke ist." Eine Folge: Heppner, tags zuvor achtfacher Korbschütze, traf gegen seinen starken Gegenspieler diesmal nur einmal - und wurde durch Rüdiger Dülfer (Selmer KV) ersetzt.
Am Donnerstag hatte sich die deutsche Mannschaft mit einem ungefährdeten 24:10 (14:4)-Sieg gegen die USA "den gewünschten WM-Einstand" beschert, wie Co-Trainer Thomas Kupka berichtete. Mit dem geplant weiträumigen Spiel und hohem Balltempo sorgte die DTB-Equipe früh (6:1/7. und 14:4/30.) für die Vorentscheidung. Dülfer (6) war hinter Heppner zweitbester Werfer.
Gewinnen - egal wie
Der Sieg gegen die USA wäre allerdings bedeutungslos, würde Deutschland nun gegen Russland verlieren. Weshalb Cramer nach dem Kräftemessen mit Taiwan ankündigte: "Wir haben Respekt, aber vor keinem Gegner Angst. " Zumal man nun vor einer "typisch deutschen Situation" stünde - man müsse gewinnen, egal wie. - carlo
02. November 2007 | Quelle: RN-Castrop-Rauxel
von dduelfer