24. Februar 2007

Schaulaufen des Meisters

Fingerfertigkeit bewiesen die Adler-Korfballer im Spitzenspiel der Hinrunde. Das Rückspiel gegen GW Castrop gerät nunmehr zum Schaulaufen des neuen Meisters aus Rauxel. Foto: WAZ-Archiv, Hopfe/HG
Neuer Titelgewinner Adler Rauxel trifft auf den entthronten Champion GW Castrop-Rauxel. Schweriner KC will weitere "big points" gegen den TuS Wesseling einspielen
KORFBALL VERBANDSLIGA Eigentlich sollte der Evergreen zwischen Grün-Weiß und Adler am Sonntag (25.) ja zum wieder mal entscheidenden Korfball-Gipfel werden, doch nun ist es nur noch ein "Schaulaufen" des neuen Meisters. Der alte "Champ" GW Castrop 1 unterlag letzte Woche mit 8:10 gegen den Schweriner KC, verlor den Thron an seinen Vorgänger KV Adler Rauxel, fiel auf Rang drei zurück, und muss nun sogar aufpassen, diesen Rang nicht auch noch zu verlieren.
Wenn der Rest der Saison nämlich ganz ungünstig läuft gegen die Grün-Weißen, dann kommt es am 11. März gegen den derzeitigen Tabellenvierten TuS Schildgen gar noch zu einem "Endspiel" um die Teilnahme am Europe-Shield" - für diesen UEFA-Cup der Korfballer sind der Zweite und Dritte der Verbandsliga qualifiziert.
Dieter Fernow war letzten Sonntag Augenzeuge der GWC-Niederlage gegen Schwerin, und der Adler-Trainer fand gar tröstende Worte für seinen Gegenüber Thorsten Cramer: "Drei Stammspielerinnen schwanger, das ist nur schwer zu kompensieren, wenn in der zweiten Reihe wenig Alternativen herrschen", sagt Fernow.
Auch Cramer selbst sieht in der Personalknappheit das derzeitige Problem: "Auch bei den Männern mussten wir oft den berufbedingten Ausfall von Sebsatian Jäger und Christian Novinc verkraften. Das alles war in dieser Saison doch ein bißchen zu viel". Weswegen die verpasste Titelverteidigung für Cramer auch nicht überraschend kam.
Trotz der bereits gefallenen Meister-Entscheidung werden die Grün-Weißen motiviert in das immer grüne Derby mit den Adleranern gehen. "Eine Sache der Ehre", wie Thorsten Cramer findet. Auf der Gegenseite möchte sich der neue Champion Adler Rauxel als ein "würdiger Meister" erweisen, sprich: auch das zweite Spiel gegen den Rivalen aus Ickern gewinnen. Das Hinspiel hatte Adler mit 13:10 für sich entschieden.
Spannend bleibt es am anderen Ende der Tabelle. Dort hat der Schweriner KC mit dem Sieg über GW Castrop zwei "big points" gemacht. "Die hatten wir natürlich nicht auf der Rechnung", räumt Monika Halberstadt ein, "aber wir nehmen das natürlich sehr gerne mit, weil wir jetzt die Chance haben, uns aus eigener Kraft für die neue Regionalliga zu qualifizieren." Sonntag steht das erste von zwei "Endspielen" gegen den TuS Wesseling an. Die Rheinländer haben noch drei Punkte Vorsprung vor den Schwerinern - ebenso wie der HKC Albatros, der in zwei Wochen letzter Gegner der Halberstadt-Truppe sein wird.
Gut möglich, dass es am 11. März noch zu zwei Endspielen kommt: Einmal um Platz sechs für die Regionalliga, und einmal um Platz drei für den "Europe Shield". Und dann ist da noch der Meister Adler Rauxel, der am gleichen Tage noch eine Rechnung begleichen will: Mit dem Selmer KV, der den Fernow-Schützlingen in der Hinrunde mit 15:10 die einzige Niederlage der Saison verpasst hatte.
23.02.2007 Von Ralf Schacht
von dduelfer