7. April 2007

REPORT 9 - JUNIOR WORLD CUP, Deutschland unterliegt Belgien 2:11

'Wir sind ganz nah dran', hätte man nach der ersten Spielhälfte als Bilanz ziehen können, nach der vollen Spielzeit muss man diese Einschätzung aber etwas revidieren, Dennoch: das Ergebnis von 2:11 gibt den Leistungsunterschied nicht im Geringsten wieder. Im vorletzten Spiel der Vorgruppe unterlag die deutsche U 19 Korfball Auswahl dem Team aus Belgien zwar ergebnisdeutlich, es bedarf aber einer genaueren Betrachtung dieses Matches, in das die deutsche Teamleitung mehr Hoffnung gesetzt hatte.
'Man könnte meinen,' so Henning Eberhardt nach Spielende, ' dass der Gegnername Belgien bei uns einen Lähmungsprozess auslöste. Wir waren berechenbar, uns fehlte der Überraschungsmoment, wir waren nicht kühl genug und hatten Pech bei der Wurfsausbeute'. Auch Trainerkollege Andre Heppner kommentierte: ' die erste Halbzeit war akzeptabel, aber wir spielten nicht das Match, dass wir uns vorgenommen hatten, die Spieler hatten einfach zuviel Respekt voreinander.'
Die Chronologie eines außenstehenden Betrachters: Natürlich drückt ein 2:11 nicht den Leistungsvergleich aus, das deutsche Spiel war schnell und athletisch. Es war ausgesprochen kampfbetont, wobei eher nicht körperbetont gemeint ist, sondern eher der Kampf, um jeden Ball zu kämpfen. Die deutsche Startacht spielte dynamisch, ballsicher und mit dem Willen, gegen Belgien Gruppenerster werden zu wollen. Das gleiche Ziel hatten die Belgier auch und machten jeden der zuvor genannten Punkte aber jeweils um 5 % besser. Das reichte, um gegen Deutschland als Sieger aus der Halle zu gehen.
Die beiden Treffer für Deutschland markierte der Schweriner Julian Schittkowski in der 9. Minute zum 1:2-Anschlußtreffer und dann noch einmal in Minute 34 zum 2:9. Alle anderen hoffnungsvollen deutschen Korbschützen verbuchten in diesem Spiel eine 0 in der Liste der Körbe.
Als nach der Halbzeitpause (1:5) die Treffer 6 und 7 für Belgien fielen, schient auf der deutschen Bank klar zu sein, dass die Punkte in Belgien bleiben würden. Für Susanne Peuters und Martin Schafföner kamen Sonja Griwatzik und Henrik Schwirtz, kurze Zeit später wechselten Heppner/Eberhardt erneut aus: für „Matze“ Friedel und Carolin Rudolph spielten nun Ines Wahle und Johannes Kaesbach.
Das Minimalziel ist erreicht, Platz 3 der Vorgruppe ist vor dem letzten Vorgruppenspiel längst erreicht. Deutschland ist z.Zt. Gruppenzweiter hinter Belgien und hat noch am Abend ein Spiel gegen Ungarn ( 16:30 Uhr) zu absolvieren. Ein Gegner der leichteren Kategorie, ja, aber für die Erkenntnis, dies den Spielern zu übermitteln und mental zu verinnerlichen, haben Eberhardt/Heppner nur noch 1,5 Stunden Zeit.
Beim Sieg gegen Ungarn spielt Deutschland gegen den Gruppenersten aus Pool A, dies ist dann kein geringerer als Titelverteidiger und Langzeitabonnent des Junior World Cups: Gastgeber Niederlande.
Eine weitere theoretische Kombination ist noch denkbar: wenn Taiwan gegen Belgien (15:40 Uhr) gewinnen sollte, wäre Deutschland Gruppenerster, dann wäre der Gruppenzweiter aus Pool A der Gegner: England
direkt aus Leeuwarden/NL Jochen Schittkowski, Presseservice Team Germany