Das war ein hartes Stück Arbeit: Zwar mit 1:0 in Führung gegangen, aber dann der Führung hinterhergelaufen. Großbritannien schockte das deutsche Team in der erstern Halbzeit und trotzte der deutschen Mannschaft ein 4:4 zur Halbzeit ab. Erst danach schien dem Team das eigentliche Ziel dieses Turniers eingefallen zu sein: es wollte ja die Bronzemedaille gewinnen!

Die Standpauke von Chefcoach Harold Kuklinskiin der Halbzeitpause muß gewirkt haben: Nach dem Seitenwechsel ging die deutsche Mannschaft mit 5:4 in Führung und gab sie bis auf zwei Unentschieden dann nicht mehr ab. Vor allem Körbe von Henning Schmidt ( 4 Treffer ) schienen die deutsche Mannschaft zu beflügeln. Die Initialzündung geschah 11 Sekunden nach der Halbzeitpause: Deutschland ging wieder in Führung.

„Wir haben uns leider in der ersten Spielhälfte dem Spielrhytmus der Britten angepasst,“ so Harold Kuklinski direkt nach Spielende, „das war der Fehler zu Beginn. Erst in der 2. Hälfte konnte die deutsche Mannschaft dem Spiel ihren „Stempel“ aufdrücken und gestaltete unter Mithilfe der kleinen aber lautstarken deutschen Fangruppe das Spiel mehr und mehr.

Zwar konnten die Britten, die im ersten Gruppenspiel vor einer Woche noch gegen die deutsche Mannschaft siegreich vom Platz ging, noch zweimal zum 6:6 und 7:7 ausgleichen, aber das kombinationsreichere Spiel der deutschen Crew ließ keinen Zweifel mehr aufkommen, wer in San Salvo die Bronzemedaille einstecken sollte: ein Dreifachschlag durch Heike Büsing (Schildgen), Martin Schwarze (Adler Rauxel) und Henning Schmidt (Adler Rauxel) innerhalb von 4 Minuten nach dem letzten Remis ließ die deutsche Mannschaft auf drei Treffer davonziehen. Dieser Vorsprung war dann auch Garant dafür, dass das deutsche Spiel sicher wurde. Am Ende hatte die erfolgreiche 2. Spielhälfte die Anfangsprobleme vergessen lassen: Überglücklich fielen sich die deutschen Spieler in die Arme und ließen sich nicht nur zum Gewinn der Bronzemedaille feiern: denn mit diesem Ergebnis haben die deutsche Spieler und Spielerinnen ebenfalls die Fahrkarte nach Taiwan zur nächsten U 23 WM im September 2008 gelöst.

Mit Ausgelassenheit in der deutschen Kabine direkt nach Spielende, verbunden mit dem Dank an Mannschaftsleitung, Betreuer und der Bestätigung der hervorragenden, trotz vielleicht manchmal harten, aber nach diesem Turnier erkennenswerter Weise notwendigen und erfolgreicher Trainingsarbeit durch Chefcoach Harald Kuklinski ließ die deutsche Mannschaft den Tag und die erfolgreiche Woche „review-passieren“ – Porto Salvo hatte neue Helden: niemals zuvor hatten Sportler im vor der Sporthalle zauberhaft arrangierten Springbrunnen gebadet, bis auf den 11. November 2006: die deutsche Mannschaft badete unter den Fontänen von Porto Salvo – mit Bronze dekoriert.

direkt aus Porto Salvo/Portugal

von Jochen Schittkowski

Danke für Ihr Interesse an meiner Berichterstattung – auch ich werde diese Woche in San Salvo nicht vergessen. Dies war der letzte Bericht der U 21 Euro in Portugal. Obrigado. Auf Wiedersehen in Deutschland