China war der leichte Gegner, von dem man sich im Vorfeld die ersten deutschen Punkte erhofft hatte. Die Trainer schickten die starke deutsche Anfangsformation, die auch schon am Vortag gegen die Niederlande auflief, auf das Spielfeld. Lediglich in einer Position umbesetzt: für Heike Büsing spielte Susanne Peuters von Anfang an. Die ersten 20 Minuten zeigte das deutsche Team eine sehr souveräne Leistung und ging mit 6:0 Körben in Führung. Gerade diese Souveranität war der Garant für schnelle Kombinationen über die gesamte Spielfläche, sichere Abspiele, gutes Routieren, und was viel wichtiger war: sichere Korbtreffer. Natürlich erlaubt eher ein leichter Gegner ein sicheres Spiel, aber die Art und Weise, wie sich das deutsche Team zu Beginn präsentierte, lässt auf mehr hoffen. Es steckt Potential in diesem Team. Das Spiel war sicher und robust, Deutschland hielt immer die Oberhand über das Spiel. Zur Halbzeit stand es 14:4.

In der zweiten Spielhälfte schien aber die Sicherheit des Sieges die Mannschaft etwas zu lähmen. Deutschland musste nur noch 70 bis 80 % "gehen", um die Chinesen auf Distanz zu halten. Das drückt sich auch in der "Niederlage" der zweiten Hälfte aus! Die gewann nämlich China mit 12:9 Körben!

Trainer Kuklinski: "Wir haben eine gute erste Halbzeit hingelegt, haben aus der Basis heraus mit viel Vertrauen gespielt, aber die zweite Hälfte müssen wir vergessen. Wir haben nach der Pause den Faden verloren, schlechter kombiniert und prompt kommen die Chinesen zu Würfen und auch Treffern."

Nach 15 Minuten bereits kam Karen Fuchs für Linda Schiller. In Halbzeit 2 hatten die Übungsleiter dann zusätzlich gewechselt: für Menker, Hermann und Schwarze kamen Langhorst, Rudolph und Kloes.

"Ich denke, dass Nervösität eine große Rolle spielte," so Harold Kuklinski weiter, "denn alle eingesetzten Spieler wollen ja bei der WM spielen und würden eigentlich ihr Bestes geben."

Das klappte aber nicht mehr so, wie zu Beginn des Matches. Die deutschen Übungsleiter mussten eine Auszeit nehmen, um ihre Schützlinge zu warnen. Dennoch siegte das deutsche Team verdient mit 23 : 16 Körben. Leistungsmäßig hätte die Differenz größer sein müssen. Trotz Allem: drei Punkte sind auf unserem Haben-Konto. Aber vergessen wir nicht: die schweren Gegner kommen ja noch!!

Beste Spieler aus der Sicht des Chronisten: Katharina Holtkotte (3Körbe), Hendrik Menker (3), Martin Schwarze (2), Henning Schmidt (6). weitere deutsche Korbschützen: Lennart Schwirtz (2), Tim Langhorst (1), Fabian Kloes (3), Katrin Hermann ( 1), Karen Fuchs (2)

Am Montagmorgen spielt Deutschland gegen Südafrika. Um 10:45 Uhr. Dann ist es in Deutschland 3:45 Uhr. Zu Ihrem Frühstück wissen Sie das Ergebnis.... sicher!!

direkt aus Kaohsiung * Taiwan

Jochen Schittkowski

Bilder: oben links: Holtkotte, Schwirtz, Fuchs oben rechts: im Luftkampf: Peuters, Kloes unten: Trainerbank: Kuklinski, Eberhard, Büsing