Als wir das klimatisierte Ankunftsterminal Barcelona verließen, „haute“ uns die Wärme fast um. 35 Grad, strahlendblauer Himmel, reglose Palmen in der stehenden Hitze Kataloniens und der Geruch von Pinien in der Luft – da könnte man an etwas anderes denken, als Korfball spielen. Leider blieb keine Zeit, um im Hotel zu duschen, der Weg führte direkt in die Olympische Tischtennishalle, in der nicht nur das Team Kataloniens, sondern, korfballuntypisch, sogar etliche Korfballfans warteten.

Unsere Anfangsformation:

Unser Team war noch nicht richtig anwesend. Schnell führten die Katalonen 3:1. Sven Müller und Katharina Holtkotte warfen präzise, doch Katalonien hielt dagegen. Beim Stand von 4:3 warfen die Iberer 3 hintereinander und waren auf einmal vier vor. Bedenken wir, dass das deutsche Team eine 2monatige Sommerpause hinter sich hatte, reagierte unser Team dennoch erstaunlich abgeklärt. Halbzeitstand 9:7 für die Gastgeber. Auch nach der Pause hatten die Katalanen immer ein wenig mehr Wurfglück als das deutsche Team. Erst beim Stand von 13:8 besann sich unser Team darauf, dass dieser Korbstand überhaupt nicht dem wahren Leistungsbild entsprach. Fünf Körbe in Folge waren die Antwort und diese zeigten deutlich, dass das Deutsche Team tatsächlich auf Augenhöhe mit den Katalanen spielte. Es gibt hier leider einen kleinen Schönheitsfehler: Katalonien warf noch einen Korb und siegte schließlich mit 14:13 Körben.

„Dabei,“ so die Trainer Jan Hof und Thomas Kupka nach Spielschluss, „ wurden uns noch zwei Strafwürfe verweigert. Der Schiedsrichter war sehr jung und pfiff sein erstes internationales Spiel.“ „Und,“ so die Trainer weiter: „ die Regionalliga läuft noch gar nicht, wir haben nicht trainiert. Dieses Turnier soll ein Trainingsturnier sein, bei dem wir Kombinationen probieren wollen. Und dafür kann man mit dem spielerischen und kämpferischen Ergebnis zufrieden sein.“

Tatsächlich ist zu resümieren: Wenn das deutsche Team Druck aufbauen kann, kommet es auch zum Erfolg. Die 2. Halbzeit wurde mit 5:7 „gewonnen“. Und Thomas Kupka: „ Wir lassen uns durch einen 4-Körbe-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Das ist beruhigend und wir können darauf aufbauen.

Die Trainer wechselten nicht, aber gegen England soll ein anderes Team auflaufen. Das Testturnier nimmt seinen Lauf.

Nächstes Spiel: 20.00 h gegen England.

Barcelona, olympische Sporthalle, Jochen Schittkowski