Die Karten werden immer wieder neu gemischt, alle zurückliegenden Spiele des Turniers sind kein Maßstab für die Leistung in einem Halbfinale. Die Niederlande gingen mit 7:0 in Führung. Dieses Zwischenresultat stellt aber nicht den exakten Leistungsunterschied dar.

Henning Eberhardt nach der Schlusssirene:'Wir sind zwar dran, aber es fehlt halt noch etwas. Wir sind nicht gewohnt, gegen so eine homogen stark stehende Mannschaft zu spielen, in der kaum Fehler passieren. Wir haben gegenüber dem Belgienspiel stark verbessert gespielt: wir hatten weniger Respekt, wir hatten mehr Geduld, wir waren abgeklärter. Wir waren besser, als gegen Belgien, Dennoch: es reicht noch nicht, natürlich spielt Holland noch besseren Korfball als deren südlicher Nachbar'.

Hauptfazit Henning Eberhardt: ' Wir machen Fehler auf hohem Niveau'.

Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Das deutsche Spiel lief flüssig, schnell, kombinationsreich, relativ sicher. Aber das sind die Differenzen. Holland verteidigte eng und ließ den deutschen Korbschützen kaum Raum, um erfolgreiche Würfe anzusetzen, geschweige denn abzuschließen. So verblieb es in Halbzeit 1 bei einem Treffer durch Sven Müller.

Nach der Halbzeitpause war das Trainergespann Eberhardt/Heppner wohl schon im Spiel gegen England. Einerseits sollten die Stammspieler für den Kampf um die Bronzemedaille etwas geschont werden, anderseits sollten die Ergänzungsspieler in das deutsche Spiel integriert werden, falls dies im kleinen Finale notwendig werden würde.

Für Sven Müller und Carolin Rudolph kamen Fabian Meid und Sonja Griwatzik, etwas später ersetzten Henrik Schwirtz und Ines Wahle Julian Schittkowski und Karen Fuchs. Fabian Meid integrierte sich prächtig und markierte in der 33. Minute das 2:10, die restlichen beiden Körbe warfen Martin Schafföner und Lisa Engel.

Der Schlussstand von 13:4 geht zwar in die Turnierchronik ein, sollte aber für die deutschen Korbschützen schnell vergessen werden. In knapp vier Stunden ist der Griff zur Medaille möglich. Das sie aus Bronze ist, spielt im deutschen Lager keine Rolle. Neben der U23 in Duisburg (2004), der U21 in Portugal (2006) und der U16 in Schindjel (2007), die allesamt mit Bronze dekoriert zurück nach Deutschland fuhren, haben jetzt auch die U19 Spieler diese Möglichkeit vor Augen. Deutschland erlebt eine sehr erfolgreiche Korfballzeit. Dies ist nicht zuletzt ein Ergebnis erfolgreicher, weil moderner Trainingsarbeit. Der 'Ausflug' nach Leeuwarden war bis hierher bereits ein toller Erfolg für die DTB-Auswahl.

Ein Erfolg gegen Holland muss warten, wir kommen immer näher, jetzt spielen wir erst mal gegen England um Bronze bei diesem World Cup.

Der Wille dazu ist da, ich sage nur: holt sie Euch.

direkt aus Leeuwarden/NL Jochen Schittkowski, Presseservice Team Germany