23. August 2006

Regionalliga und Oberliga werfen Ihre Schatten voraus

Es hat eine Weile gedauert: Seit dem Antrag der „Korbjäger“ aus Lünen zur Neugestaltung der NRW-Korfballligen (im April 2002) sind mehr als vier Jahre vergangen, doch nun ist es endlich soweit.
Das Ligasystem des deutschen Korfballbereichs bekommt ein vollkommen verändertes Gesicht. Ab Beginn der Hallensaison 2007-2008 werden die Regionalliga Nord-West und die Oberliga Nord-West komplett neu eingerichtet. Sowohl in der Regionalliga als auch in der Oberliga wird in der Zukunft verbandsübergreifend gespielt werden. Das bedeutet, dass in den kommenden Jahren zumindest aus dem Rheinischen Turnerbund (RTB) sowie aus dem Westfälischen Turnerbund (WTB) Mannschaften im entsprechenden Spielbetrieb teilnehmen und um Meisterschaften, wie auch um Auf- und Abstieg kämpfen werden. Eine Ausweitung auf weitere Turnverbände ist natürlich denkbar und Zielsetzung für weitere Jahre. So hat beispielsweise direkt nach der ersten durchgeführten Saison, als ab 2008, eine Mannschaft aus dem Niedersächsischen Turnerbund (NTB), die Möglichkeit, an einem Aufstiegsturnier teilzunehmen.
In der Regionalliga werden sich in Zukunft die besten sechs Mannschaften deutscher Korfballvereine miteinander messen und um die Meisterschaft sowie die damit verbundene Startberechtigung für den Eurocup (Pokal der Landesmeister) streiten. Spielberechtigt für das neue Korfball-Oberhaus werden nur erste Seniorenmannschaften der Vereine sein, so dass es an jedem Spielwochenende Wettkämpfe auf höchstem Niveau geben soll. Angestrebt werden außerdem möglichst zeitgleich angesetzte Spieltermine, um verzerrten Tabellenbildern vorzubeugen. Auch der zweite Platz wird zur Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigen, er sichert einen Startplatz beim seit einigen Jahren etablierten „Europa Shield“-Turnier, welches in diesem Jahr in Deutschland (30.9.-1.10.2006, Selm) ausgetragen wird.
In der Oberliga wird es für acht Teams um den Aufstieg ins Oberhaus bzw. um die Vermeidung des Abstiegs in die im Rheinland und Westfalen durchgeführten Verbandsligen gehen. Hier sind dann auch zweite oder dritte Mannschaften der Vereine erlaubt, wenn sie sich denn sportlich für die Liga qualifiziert haben.
Ein weiteres Novum ab Sommer 2007 wird die Einführung des integrierten Pokalwettbewerbs im Seniorenbereich sein, für den im Grunde alle Mannschaften, die regulär am Meisterschaftsbetrieb teilnehmen, mitgemeldet werden. Zielsetzung hierbei ist es, besonders für die ambitionierten Teams die Wettkampfanzahl zu erhöhen. Außerdem wird der Pokalsieger den zweiten Startplatz für den Europa-Shield zugesprochen bekommen.
Kompliziert wurde es für die Projektgruppe um Detlef Dülfer (verantwortlicher Leiter der DTB-Ligen), als es darum gehen sollte, welche Mannschaften nach der großen Umstrukturierung in welcher Liga starten werden. Daher wird der am kommenden Wochenende (26./27. August 2006) startenden Saison 2006-2007 eine besondere Bedeutung zukommen. Für die kommende Regionalliga war die Lösung schnell gefunden. Von den sieben Erstmannschaften der Verbandsliga WTB, in der derzeit bereits Vereine aus beiden Landesturnverbänden spielberechtigt sind, werden sich die sechs Höchstplatzierten den Aufstieg in die Regionalliga sichern. Für die neue Oberligasaison wurde ebenfalls eine Lösung gefunden: Die einzige Zweitmannschaft (Grün Weiß Castrop Rauxel 2) sowie die übrigbleibende Erstmannschaft aus der Verbandsliga werden zwei der Plätze einnehmen. Die verbleibenden sechs Startplätze werden nach dem Schlüssel 4 (WTB) zu 2 (RTB) für den Aufstieg aus den Landesligen in die Oberliga zur Verfügung stehen.
Im Rheinland wird sich also hoffentlich ein spannender Kampf um die ersten beiden Plätze der Landesliga entwickeln, in der westfälischen Meisterschaft entsprechend um die ersten vier Plätze.
Die Vereine haben bereits im Frühjahr 2006 die Ausschreibungen zu den neuen DTB-Ligen samt Ordnung (ODL) und Konzeptionspapier erhalten, in denen weitere Informationen enthalten sind. Für Fragen und Anregungen stehen Detlef Dülfer und Fabian Rodenbach natürlich zur Verfügung.