8. November 2008

Korfball-WM: Versöhnliches Ende - Deutschlands U23 am Ende Siebter

Von Carsten Loos am 7. November 2008 21:38 Uhr
KAOSHIUNG / CASTROP-RAUXEL Am Ende haben die deutschen Korfballer dann doch noch zu einem versöhnlichen Abschluss der U23-Weltmeisterschaft in Kaohsiung (Taiwan) gefunden. Zumindest vom Ergebnis her: Sie gewannen das Spiel um Platz sieben überlegen mit 17:12 (13:5) gegen die Tschechische Republik. Die deutsche Mannschaft um Lennart Schwirtz (links) und Katharina Holtkotte (rechts) hatten beim 17:12-Sieg die tschechische Mannschaft fest im Griff. Foto: privat Der siebte Platz nach Niederlagen gegen Russland (7:21) in der Vorrunde und Spanien (18:19 nach Golden Goal) im Überkreuzspiel ist allerdings weit weniger, als sich der Bronzemedaillen-Gewinner bei der letzten U23-WM, 2004 in Duisburg, erhofft hatte. Nach dem Abpfiff seines letzten Spiels als verantwortlicher Coach stand der verpasste dritte Platz für Trainer Harold Kuklinski jedoch nicht mehr im Mittelpunkt: "Das war das Abschiedsspiel eines phantasischen Jahrgangs, der seit der U 16 zusammen trainiert hat." Der Coach gab aber auch zu bedenken, dass der "siebte Platz natürlich am Ziel vorbei, auch vollkommen frustrierend" sei.
Deutsche Mannschaft legte los wie die Feuerwehr
Ihren Frust darüber, hinter den eigenen Erwartungen geblieben zu sein, schienen die Deutschen in der ersten Hälfte wegspielen zu wollen. Sie legten los wie die Feuerwehr und gingen gleich in der ersten Minute durch einen Treffer von Sven Müller (SG Pegasus) in Führung. Eine Minute später, nach dem Ausgleich der Tschechen, erhöhte Henning Schmidt (KV Adler Rauxel) auf 2:1.
Deutliche Führung mit 13:5
"Das deutsche Team spielte endlich mal wieder den Korfball", freute sich Pressesprecher Jochen Schittkowski, "den wir viel zu wenig in Taiwan gesehen haben: druckvoll, sicher, souverän." Der Lohn: Nach dem 4:4 (10.) setzten sich die Deutschen mit sieben Körben in Folge auf 11:4 und bis zur Pause auf 13:5 ab. Zum Vergleich: In der Vorrunde hatte Deutschland mit 13:10 gewonnen.
Nach der Pause roten Faden verloren
Sven Mülller (Nummer 18) von der SG Pegasus und Linda Schiller (Nummer 6) im Spiel gegen den Tschechische Republik. Foto: privat Nach der Pause allerdings verloren die Deutschen, wie schon bei anderen WM-Auftritten zuvor, wieder den roten Faden. Die zweite Halbzeit ging mit 4:7 verloren. Die Tschechen holten Korb um Korb auf, bis auf 12:16 (57.). Da war es dann aber zu spät, um Deutschland noch einmal wirklich in Gefahr zu bringen. Denn mit dem Korb zum 17:12 (60.) brachte der gerade eingewechselte Tim Langhorst (KC Grün-Weiß) den Sieg seiner Mannschaft unter Dach und Fach.
Sieben Menker-Körbe
Beste Werfer im letzten Turnierspiel der Deutschen gegen Tschechien waren Mannschaftsführer Hendrik Menker (7) vom Selmer KV und Henning Schmidt (4) vom KV Adler Rauxel. Kapitän Menker war es denn auch, der nach dem Spielende die neue Taktik verkündete: Den Turnierabschluss feiern - trotz der sportlichen Enttäuschung.