21. August 2025

Korfball Deutschland übernimmt das IKF Regelexperiment 2025-2026

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In der Hallensaison 2025-2026 wird das IKF Regelexperiment in folgenden Ligen vollständig umgesetzt: B-Jugend, A-Jugend, Verbandsliga, Oberliga, Regionalliga, Pokalwettbewerbe und Hobby-Liga. Wir gehen damit bewusst einen Schritt voraus und setzen die Änderungen bereits als Experiment um, bevor sie voraussichtlich ab 2026 in das offizielle Regelwerk aufgenommen werden. Durch den Test-Status erhalten wir die Möglichkeit, die Regeländerungen zu evaluieren und unsere Erfahrungswerte zurückzuspielen und tragen so maßgeblich zu einer positiven Entwicklung des Korfball-Regelwerks bei.

Die wichtigsten Änderungen im Überblick:

Auszeiten können auf Anfrage genommen werden, wenn die Mannschaft in Ballbesitz ist.

Diese Änderung soll die zunehmende Praxis korrigieren, dass Trainer ihre Spieler anweisen, Fouls zu begehen oder Verletzungen vorzutäuschen, um das Spiel zu unterbrechen, um eine Auszeit beantragen zu können. Solche Handlungen stören den natürlichen Spielfluss und schaden dem Image des Sports. Wenn Auszeiten direkt im Ballbesitz beantragt werden können, schafft dies die Möglichkeit für sofortige und legitime Eingriffe ins Spiel. Das Experiment stärkt die Einflussmöglichkeiten der Trainer in Echtzeit, unterstützt strategische Entscheidungen und soll die Gesamtqualität des Spiels erhöhen - ganz im Sinne der von der Gemeinschaft stark unterstützten Vision für den Sport.

Der Neustart (eng Restart) wird zu einer echten Spielfortsetzung, indem Verteidiger dessen Ausführung aktiv behindern dürfen und direkte Korbversuche innerhalb der Angriffszone möglich sind.

Dieses Experiment vereinfacht das aktuelle Neustart-Verfahren, in dem die Pflicht entfällt, den Ball mindestens 2,5 Meter weit passen zu müssen, sowie die 4-Sekunden-Regel nach dem Pfiff des Schiedsrichters. Dadurch kann das Spiel flüssiger und natürlicher fortgesetzt werden, ohne unnötige Unterbrechungen oder Einschränkungen. Es macht das Spiel intuitiver, dynamischer und kontinuierlicher. Ziel ist es, schnellere Entscheidungen zu fördern, die Unvorhersehbarkeit zu erhöhen und die Zuschauererfahrung zu verbessern.

Spielzeit und ShotClock starten synchron mit der ersten Ballberührung nach Wiederaufnahme des Spiels, nicht mit dem Pfiff des Schiedsrichters

Dieses Experiment soll das Spiel flüssiger und fairer machen, da die Zeit nur dann läuft, wenn das Spiel tatsächlich weitergeht. Es verhindert, dass Mannschaften - insbesondere die führenden - Wiederanpfiffe absichtlich verzögern, um Zeit zu gewinnen, und beseitigt Unklarheiten darüber, wann die Uhr starten soll. Ziel ist es, Zeitspiel zu verringern, das Tempo zu erhöhen und mehr offene sowie unvorhersehbare Situationen zu schaffen - besonders in den Schlussminuten enger Spiele.
Diese Experimente sollen mögliche Verbesserungen des Spiels erproben, mit dem Fokus auf eine bessere Spielerfahrung und größere Attraktivität für Zuschauer. Ziel ist es, Regeln zu vereinfachen, unnötige Einschränkungen zu beseitigen und dynamischere sowie unvorhersehbare Spielsituationen zu schaffen, insbesondere in kritischen Momenten knapper Begegnungen.