16. Oktober 2015

INFO 3 * Trainingscamp in Papendal – das A-Team 2 Wochen vor der WM

Im ursprünglichen Zeitplan zu Beginn des Jahres war zwar ein Trainingslager angedacht, aber Zeitpunkt und Ort waren noch völlig offen. Dass die deutsche A-Nationalmannschaft an diesem Wochenende erneut im niederländischen Olympiastützpunkt Papendal bei Arnheim zu Gast sein darf, ist den guten Beziehungen zwischen den beiden Verbänden zu verdanken. Und natürlich auch oder besonders den guten Beziehungen der verantwortlichen Personen beider Korfballländer.
Die Abfahrt aus dem Rheinland und aus Westfalen war pünktlich, aber aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und des Dauerregens verspätete sich unser Team aus 20 Personen gründlich. Noch gar nicht angekommen, mussten wir schon die ersten Programmpunkte verschieben.
Jetzt aber hat uns Korfball „gepackt“. Dies ist eine andere Welt. Heute Morgen sind die Spieler aus Taiwan in Papendal angekommen. Sie absolvieren hier ein zweiwöchiges Trainingslager, bevor es in zwei Wochen nach Antwerpen zur WM geht. Das nennt man dann mal eine Vorbereitung. Einige Taiwanesen sitzen auf der Tribüne und schauen unserem Training zu. Natürlich ist auch die niederländische A-Nationalmannschaft hier in Papendal.
In der Halle sind jetzt zwei Teams. Die niederländische U23-Mannschaft trainiert an diesem Wochenende mit uns. Bei der Ansprache vor einer Stunde in der Hotelrezeption kündigte Nationaltrainer Ruben Boode dann auch die Überraschung an: Heute wird unser Team von je einem niederländischen Spieler gecoacht – und umgekehrt. Gerade haben sich die Pärchen gefunden und sich vorgestellt. Die jetzt anstehende Trainingseinheit ist – für mich – ein Unikum. Deutsche und Niederländer spielen miteinander und gegeneinander und reden parallel über das gute oder auch das Fehlverhalten des anderen. Geleitet wird diese Einheit vom niederländischen Trainer Kees Vlietstra. Ruben Boode beobachtet dabei jede Bewegung seiner deutschen Schützlinge sehr genau. Die Ruhrnachrichten Castrop-Rauxel titelten heute: „Korbjäger holen sich den Feinschliff“. Das ist das Ziel. Heute in 2 Wochen haben wir unser Auftaktspiel bei der WM gegen Ungarn gespielt. Bekanntlich entscheidet schon dieses erste Spiel (wahrscheinlich) über unseren weiteren Weg bei der WM. Es gilt tatsächlich, in jeder Spielsekunde hellwach zu sein und die Ziele umzusetzen. Wie wir das machen wollen, ist besprochen, erklärt, in Videosequenzen analysiert, trainiert und immer wieder gespielt. Wir müssen es „nur“ umsetzen.
Naomi Zuidweg/Koog Zaandijk im Gespräch mit Carolin Rudolph(Schildgen) und Karen Fuchs(SKC), Foto: Schittkowski
Das Ziel für Papendal hatte Ruben Boode vor Trainingsbeginn so formuliert: Wir wollen „De puntjes op de i zetten“. Wir wollen den Punkt auf das i setzen. Das ist das Ziel. Die Vorbereitung war lang und dieses Wochenende wird das letzte sein, bevor wir in die WM starten. Ergänzt wird dieses Trainingscamp mit Einzel- und Gruppengesprächen und Präsentationen über unser WM-Programm, das mit 10 Tagen äußerst lang ist. Geplant ist morgen ein Testspiel gegen Blau-Weiss Kampen, die in der „1. Klasse“, das ist die dritte niederländische Liga, spielen. Trainiert wird dieses Team von unserem Co-Trainer Vincent van der Slot. Ob sich die Nachmittags-Relax-Zeit auf dem Golfplatz realisieren lässt, hängt natürlich vom Wetter ab. Im Moment: Dauerregen in Papendal.
Am Sonntag schließlich schließt sich ein 2. Testspiel gegen die NL U 23 an. Die Spieler, die im Moment partnerschaftlich korrigieren und ergänzen, sind dann Gegner. Es ist das letzte ernsthafte Testspiel vor der WM. Aber noch liegen 2 harte Trainingstage in Papendal vor uns. Trotzdem freuen wir uns darauf.
von Jochen Schittkowski (geändert von Ingo Feltes)