Deutschlands U19-Korfballer erreichten beim „Junior World Cup” (JWC) im niederländischen Leeuwarden den fünften Rang. Eine erfreuliche Platzierung für die Schützlinge des Trainerduos Hening Eberhardt und Andre Heppner, die im Hinblick auf die anstehenden großen internationalen Turniere (siehe unten) gezeigt haben, dass sie in der Weltspitze durchaus eine gute Rolle spielen können.

„Das Turnier hatte insgesamt ein sehr hohes Niveau”, sagte Trainer Henning Eberhardt, „und unser Team hat da prächtig mitgehalten.” Dies gelte selbstverständlich auch für die beiden einzigen Auswahlspieler aus Castrop-Rauxel, Karen Fuchs und Ansgar Kremerskothen (beide Schweriner KC). Erfolgreichster Werfer der U19-Junioren war Martin Schafföner mit 15 Körben. Damit schaffte der Schildgener sogar den Sprung unter die besten zehn „Top Scorer” des Turniers.

Resümee von Tim Langhorst

Das sportliche Fazit der Mannschaftsleitung fiel dementsprechend positiv aus. Einen etwas anderen Ansatz fand Tim Langhorst. Der Sprecher der U19-Auswahl hob besonders Teamgeist und Harmonie hervor. Hier Auszüge aus Langhorsts Resümee:

„Der JWC ist seiner eigenen Interpretation bedürftig. Scheint der 5. Platz auf dem Papier eher trist, so darf man sich vom literarisierten Schein nicht trügen lassen. Über den gesamten Turnierverlauf hinweg konnte sich eine im Vorfeld schon wunderbar harmonisierende Mannschaft der Perfektion des Teamgeistes nähern.

Schwere Spiele wie die Begegnung gegen Portugal wurden souverän gewonnen, und bittere Niederlagen konnten im geschlossenen Kollektiv hervorragend verarbeitet werden. Nach korfballerisch kompletten Leistungen zollten uns selbst die Trainer der größten Korfballnationen Respekt. Abseits des Spielfeldes konnten wir – zumindest, was das Füreinander betraf – weltmeisterlich auftreten.

"Ein Team, ein Wille, ein Ziel"

Jeder einzelne Akteur im Team bereitete einen idealen Nährboden für ein sportlich erfolgreiches Auftreten. Dass es letztlich dennoch nicht für einen Medaillenplatz reichte, kann man niemandem als Misserfolg vorwerfen. Jeder hat sowohl physisch als auch psychisch sein Bestes gegeben und ist an seine Grenzen gegangen. Genau dies hat alle Beteiligten mehrere Schritte nach vorne gehen lassen.

Die deutsche U19-Auswahl gehört zur absoluten Weltspitze, im sportlichen wie auch im menschlichen Bereich. Daher darf jedes einzelne Teammitglied stolz darauf sein, ein Teil einer Mannschaft zu sein, die keinen Turniersieg braucht, um Geschichte zu schreiben. Sie hat es längst getan, die Bestätigung bekommt jeder in der mitgebrachten Harmonie.” Dies drücke sich aus im Motto „Ein Team, ein Wille, ein Ziel”.

Vielversprechendes "Perspektiv-Team"

Ein vielversprechendes „Perspektiv-Team” für die anstehenden großen Korfball-Turniere stellen die U19-Junioren dar. Aus diesem Kader werden Zug um Zug die Auswahlteams der älteren Jahrgänge „gefüttert”. Als nächstes steht im November die U23-Weltmeisterschaft an, die in Taiwan ausgetragen wird. Dabei hat Deutschland den 3. Platz von 2004 zu behaupten. Vor vier Jahren bezwang der Gastgeber in Duisburg im „kleinen Finale” Taiwan mit 16:12 und sorgte mit dem Gewinn der Bronze-Medaille für den größten Erfolg des Korfballs „made in germany” in den letzten Jahren.

"World Games" 2013 in Deutschland

Auch die Europameisterschaft der U21-Junioren in England (2010) wird ebenso wie die U23-Weltmeisterschaft 2012 zum größten Teil aus dem derzeitigen U19-Kader bestückt werden. Ein Jahr später stehen dann die „World Games” auf dem Programm. Diese „Weltspiele der nichtolympischen Sportarten” wurden kürzlich zum dritten Mal an Deutschland (in Duisburg und Düsseldorf) vergeben. Für dieses Turnier im Jahr 2013 ist Deutschland als Gastgeber automatisch dabei. Sportlich hatte das Seniorenteam die Qualifikation durch den enttäuschenden 11. Platz bei der WM 2007 verpasst. Bei den World Games 2005 in Duisburg war Deutschland Vierter geworden, bei der ersten Ausrichtung 1989 in Karlsruhe war's Rang drei.

"Youth Talent World Cup"

Das jüngste Korfball-Auswahlteam des Deutschen Turner-Bundes, die U16-Junioren, hat seinen nächsten großen Auftritt am 5./6. April. Beim „Youth Talent World Cup” in Schijndel (Holland) bekommt es der Vorjahresdritte (11:6 gegen England) mit Gegnern aus Belgien, Tschechien, Spanien, Polen, Slowakei, Russland, England, Taiwan und den Niederlanden zu tun.

27. März 2008 | Quelle: WAZ-Castrop-Rauxel