10:30 Uhr, Kreuzfinale, Deutschland vs. Portugal 10:11 Kurz vor Spielbeginn stellte sich heraus, dass Stammspieler Benedikt Edeler verletzungsbedingt ausfiel. Robin Budde rückte in die Startaufstellung und machte ein prima Spiel. die deutsche Mannschaft tat sich erstaunlich schwer in diesem Spiel. "13 Minuten ohne einen Treffer darf man sich auf diesem hochkarätigen Turnier nicht erlauben", war die bittere Erkenntnis von Heppner und Eberhardt nach dem Spiel. Deutschland führte in der 13. Minute noch mit 6:4, doch dann gelang bis zur 26. Minute kein deutscher Treffer. Portugal hingegen traf in dieser Zeit fünf Mal. Die Aufholjagd blieb erfolglos. Das Spiel wurde verloren und als Ziel stand nun nur noch Platz 7 vor Augen.

13:30 Uhr, Spiel um Platz Sieben, Deutschland vs. Indien 6:7 nach Golden Goal Nach der Enttäuschung vom Vormittag, wollte man nun auf jeden Fall dieses Spiel gewinnen. Drückend überlegen erspielte man sich "zahlreiche hundertprozentige Chancen", so Heppner, "aber, warum auch immer, hatten wir Angst zu treffen." Auch Trainerkollege Eberhardt resümierte: "Wir hatten über 70 Chancen, davon viele hochkarätige. Wir hätten eigentlich 20 zu 6 gewinnen müssen. So etwas habe ich noch nie in meinem Leben erlebt." Die eingewechselte Anna Schulte traf immerhin wichtige zwei Mal. Leif Militzer konnte nach seiner Einwechslung sein Team durch den wichtigen 6:6-Ausgleich noch in die Verlängerung (ins Golden Goal) retten (40., also letzte Minute). Indien hatte dabei mehr Glück und traf den ersten Wurf nach einer knapp vier-minütigen Angriffszeit der Deutschen.

Trotz des starken Teamgeistes und der Motivation ist hiermit das gemeinsam gesteckte Ziel (der dritte Platz) weit verfehlt worden. Mit diesen Ergebnissen war der JWC aus deutscher Sicht natürlich absolut enttäuschend.

Einige Worte der Trainer und Kapitänin Karen Fuchs über das Turnier und die Zukunft der U19:

Henning Eberhardt (Trainer): "Wir haben das worst-case-scenario erlebt. Schaut man sich die Ergebnisse an, haben wir entscheidende Spiele mit dem minimalsten Resultat verloren. Gegen Katalonien und Portugal mit einem Treffer Unterschied, gegen Indien sogar im Golden Goal. Wir waren in den entscheidenden Momenten dieser Spiele nicht abgeklärt genug. Das ist Sport von seiner bitteren Seite."

Karen Fuchs (Spielführerin): "Hätten wir das erste Spiel gegen Katalonien gewonnen, hätten wir das nötige Selbstvertrauen für den weiteren Turnierverlauf gehabt. Trotz dieser Niederlage haben wir danach alle alles gegeben. Deshalb meinem Team trotz allem ein Kompliment."

Andre Heppner (Trainer). "Einsatz, Leidensbereitschaft, Zusammenhalt... hat alles gestimmt. Der achte Platz ist darum absolut ekelig. Unsere Athletinnen und Athleten können trotz allem viel daraus lernen. Niederlagen gehören zum Sport. Das gibt uns einfach nur mehr Gründe, noch mehr und härter an uns zu arbeiten. Das Potential ist da."

Henning Eberhardt: "In Deutschland laufen reihenweise Top-Talente über die Korfballfelder. Spätestens dieser JWC hat uns gezeigt, dass wir diesen Talenten die optimalste Ausbildung ermöglichen müssen. Abgesehen von den Niederlanden und Belgien spielen mittlerweile acht bis neun weitere Nationen auf hohem Niveau. Wollen wir da im wahrsten Sinne des Wortes am Ball bleiben, müssen wir mehr tun. Wir können uns nicht mehr länger auf längst vergangenen Erfolgen ausruhen."