15. Oktober 2018

EM2018 | Tag 3 – Sieg gegen CZE und Gruppenerster

(JS) es ist vollbracht: dritter Sieg im dritten Spiel. Das deutsche Korfball Team schlägt bei der EM in den Niederlanden das Team Tschechien mit 21:16 und ist (waren wir gestern schon) Gruppenerster. Morgen ein freier Tag und dann das Viertelfinale. Hier die Details:
Dass es kein leichtes Spiel werden würde, war allen klar. Wir hatten bereits nach dem Sieg gegen Belgien die Pole-Position in der Gruppe B erklommen und hätten sie selbst bei einer Niederlage gegen CZE nicht mehr abgegeben, weil bei Punktgleichheit immer der direkte Vergleich zählt. Und der hätte gegen POR und BEL für uns gesprochen. Es galt also, das Team so vorzubereiten, dass wir dieses Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten. Das ist immer gefährlich, aber besonders gegen Tschechien. Die Punkteausbeute der Tschechen, nämlich „null“ stellt in keiner Weise die Leistungsfähigkeit des tschechischen Teams dar. Bei einem Turnier will sich jeder in jedem Spiel beweisen, niemand gib sich eine Blöße. Und wir mussten nach 2 Siegen mental „da sein“. Das gelang ziemlich gut.
Wir starteten mit Timon Orth, Dominc Düring, Anna Schulte und Karen Fuchs im ersten Angriff und mit Sven Müller, Steffen Heppekausen, Anna Orth und Jihanna Peuters in der ersten Verteidung. Viertel 1 endete mit einem 8:6 für uns. Zeigt: Die Tschechen hielten mehr als gut gegen uns. Es war ein Schlagabtausch mit (fast) immer nur einem Korb Differenz. Ende 2. Viertel (Halbzeitstand) 14:12 für uns.
Dann wurde das Spiel ruppiger. Die Tschechen sind eh für ihre manchmal die Grenze überschreitende Härte bekannt. Und der Schiedsrichter (Polen) mit seinem Assistent (Ungarn) hatten in vielen Situationen das Spielmanagement nicht im Griff. Selbst der tschechische Trainer schüttelte bei der einen oder anderen Ruppigkeit seiner Spieler mit dem Kopf.
Wir wechselten: für Dominic Düring kam Ali Enzar Hrustic, für Sven Müller kam Maurice Grammel, für Johanna Peuters kam Ina Heinzel, für Karen Fuchs (nach Foul des Gegners, aber keine Verletzung!) kam Johanna Gnutt. Die letzte Auswechselung war eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Es entwickelte sich zu einem Kampfspiel mit einer besseren Trefferquote der Tschechen (35 %) gegenüber 27% auf unserer Seite. Dennoch war das deutsche Team in der Lage, das Spiel für sich zu entscheiden. Zum wiederholten Mal wurde in der Halbzeitansprache die „stoische Ruhe“ beschworen, die uns bisher bis zur letzten Spielsekunde ein Garant für eine Souveranität war, ein Spiel zu gewinnen.
Fazit nach der Vorrunde: Wir haben 9 Punkte auf dem Konto und sind Gruppenerster.
Unser Pool B:
GER9 Punkte
BEL6 Punkte
POR3 Punkte
CZE0 Punkte
Über die weitere Entwicklung des Turniers werde ich separat berichten, heute gilt nur dies:
Wir schauen nur auf das Viertelfinale, das uns morgen, Mittwoch, das Spiel gegen den Sieger des Qualifikationsspiels Ungarn-Polen bescheren wird. Dieses Spiel, neben dem 2 Quali-Spiel „Tschechien-Slowakei“, entscheidet über die Berechtigung, weiterhin in den oberen Acht zu spielen. Die Sieger dieser beiden „Extra-Matches“ werden also bei der EM2020 qualifiziert sein. Die Verlierer starten bei der B-EM in 2020.
Wir spielen also morgen in Leeuwarden um 18:15 gegen Polen oder Ungarn.
Und wir bleiben unser Marschrichtung treu: Wir nehmen jeden Gegner ernst. Bekanntlich kommt Hochmut vor dem Fall.
Das Team trainiert gerade bereits in Leeuwarden und hat dann einen freien Tag vor uns, der erst um 18:00 Uhr den nächsten TOP aufweist: wir sind bei unserem Versorgerteam zum Grillen eingeladen. Wir freuen uns. Nicht nur aufs Grillen, sondern auch, dass wir ein soooo tolles VT haben. Bedankt vom Team.
Wir lesen uns.
Jochen Schittkowski, TM, Sporthalle Camminghahal/Leeuwarden, Fryslan
alle Fotos: Marco Spelten, im Uhrzeigersinn, oben links: Sven Müller(10) und Anna Orth, Steffen Heppekausen(16), Karen Fuchs, Karen Fuchs mit Timin Orth(15)