26. Oktober 2021

EM-Report 5 | Belgien zu stark für uns

(JS) Wir hatten damit gerechnet: Belgien wollte die Revanche für die EM-Niederlage aus 2018. Und sie gelang. Wir gingen motiviert in das Match, hatten aber keine Chance. Das Belgische Team war bis „in die Fußspitzen“ motiviert, dieses Spiel zu gewinnen. Sie wollten die Schmach von vor drei Jahren tilgen. In jeder Sekunde des Spiels wurde dies deutlich. Sie gingen in die Zweikämpfe, als wenn es bereits um den Titel ginge. Sie spielten ihre körperliche Überlegenheit aus, sie kämpften um jeden Ball und hatten eine enorme Wurfquote. Noch schlimmer: sie erzielten eine hohen Trefferquote und machten parallel dazu uns das (Wurf)-Leben schwer. Und mit diesem körperbetonten Kampfspiel brachten sie uns mehr in Verlegenheit, als uns lieb war. Es blieb kein Ellbogen da, wo er hingehörte, es wurde geschubst und geschoben, es wurde teilweise die Grenze zur Unsportlichkeit überschritten. Dieser Situation wurde der Schiedsrichter leider nicht Herr. Unsere Physios hatten alle Hände voll zu tun, unsere angeschlagenen Spieler auf dem Feld zu behandeln. Unsere schlechte Trefferquote, verworfene Strafwürfe und die dann in der 2. Halbzeit dahinschwindende Hoffnung auf eine gutes Ergebnis führte letztendlich zu einer 23:7-Niederlage. Wie hatten uns auf diese Situation eingestellt. Alle (spielfähigen) Spieler wurden eingesetzt, um die Kräfte zu sparen oder die Strapazen zu halbieren, denn morgen gegen Tschechien muss ja ein Sieg her, damit wir unser Turnierziel erreichen. Und das war dann auch der Focus der Ansprache nach dem Spiel: Belgien vergessen und auf Tschechien konzentrieren, die heute nur knapp gegen Katalonien gewannen.
Foto: Spelten, Grafik:Schittkowski | Jochen Schittkowski,Teammanager A-Team, Boeckenberg