Der Tag begann früh um 7:45 Uhr beim Frühstück, da um 9:00 Uhr bereits das Training anstand. Wir blickten in verschlafene Gesichter, die sich gemeinsam an dem großen Tisch im Essenssaal versammelten. Der kleine Raum, in dem das Frühstück aufgebaut ist, füllte sich rasch mit hungrigen U21-Spielern. Ebenso klein wie der Raum zeigt sich die Auswahl beim Frühstück. Satt und fündig wird jedoch jeder. Das ist die Hauptsache, schließlich ist ein gutes Frühstück die Grundlage für die anstrengenden Turniertage. Nach dem Frühstück und einigen Tassen Kaffee machten wir uns auf den Weg zum Training. Dass man den Weg nun kennt, macht es nicht erträglicher, denn wir wissen jetzt, was auf uns zukommt: 20 Minuten Fußweg in der prallen Sonne. Doch das trübte Stimmung nicht, ganz im Gegenteil: Mit lauter Musik und guter Laune machten wir uns auf zum Training. Das Training stand im Zeichen des Fokussierens. Es wurden viele Würfe genommen, um Selbstvertrauen in den eigenen Wurf für das Spiel am Abend zu tanken. Ausgelassene Stimmung, viele Treffer.

Nach dem Training ging es dann wieder zurück ins Hotel. Dort stand auf dem Tagesplan: Lunch, entspannen und besprechen. Das Team wirkte entspannt und nicht verkrampft: Insbesondere Vincents Witze und das Quokka in der PowerPoint-Präsentation sorgten für eine ausgelassene Stimmung. Das Team war bereit.

Um 16:30 Uhr ging es dann wieder bei herrlichem Sonnenschein und 31 Grad in die Halle. Dort erwartete uns zunächst die Eröffnungszeremonie, die zur Überraschung aller anwesenden Personen doch kürzer gehalten wurde als gedacht: Kurzes Einlaufen, ein paar Worte des Organisators, die berühmte IKF-Hymne (auch bekannt als: „Europacup, Europacup, Europacup“) und schon war die Eröffnungszeremonie vorbei. Die Eröffnungszeremonie abgehakt, lag der Fokus nun voll auf dem Spiel gegen Katalonien. Wir stimmten uns ein letztes Mal gemeinsam ein auf das Spiel: Der Kapitän unseres Teams, Fynn, schwörte das Team mit motivierten Worten ein. Alle wussten, dass es jetzt zählt. Das erste Viertel des Spiels endete knapp mit 5-4 für die Katalanen. Das Spielsystem der Katalanen war dabei keine Überraschung für die deutsche U21-Auswahl. Durch eine detaillierte Analyse wussten alle Spielerinnen und Spieler die Stärken und Schwächen ihres Gegners. Im zweiten Viertel gelangen dem deutschen Team jedoch nur zwei Korberfolge. Die Katalanen dagegen trafen und so gingen wir mit vier Körben in Rückstand. Doch noch war alles drin. Im dritten Viertel wechselten die Trainer einige neue Spielerinnen und Spieler ein. Madeline gelang auch direkt nach ihrer Einwechslung der Korberfolg zum 10-7. Doch das Team konnte den Korbabstand im dritten Viertel nicht verkürzen, sondern sie lagen am Ende des dritten Viertels 18-13 hinten. Gerade in solchen Momenten zeigt sich der Charakter eines Teams. Die deutsche Auswahl zweifelte zu keiner Zeit an sich, sondern rückte näher zusammen. Ihnen war klar: Wir werden das noch schaffen! Mit viel Energie und dem unbändigen Glauben an das Team gingen wir in das letzte Viertel. Schritt für Schritt arbeitete sich das Team immer näher. Korb für Korb. Plötzlich waren es nur noch zwei Körbe Abstand und jedem war klar: Das können wir noch gewinnen! Das deutsche Team warf nun fünf Körbe in Folge und ließ keinen Gegentreffer mehr zu. Alle sprangen von der Bank vor Freude auf, als Madeline zum Ausgleich traf. Euphorie breitete sich aus. Die letzte Minute des Spiels war angebrochen. Eine Minute bis zum hart erarbeiteten Sieg. Doch die Katalanen blieben ruhig und trafen. Einmal, zweimal. Innerhalb von 30 Sekunden. Noch 20 Sekunden auf der Uhr, um zwei Körbe zum Ausgleich zu werfen. Doch diesmal reichte es nicht. So musste sich das deutsche Team nach hartem Kampf und Aufholjagd mit zwei Körben geschlagen geben. Endstand: 21-19 für Katalonien. Nach kurzer Enttäuschung hieß es dann: Nach vorne schauen.

Auf dem langen Weg ins Hotel, der zurück noch einmal länger erscheint, wurde die Mannschaftskasse von Anna R. weiter gefüllt: Sie suchte nach ihrem Handy, das sie gar nicht verloren hatte. Ein weiterer Euro, der in die Mannschaftskasse wandert.

Zurück im Hotel wurde dann bei einem gemeinsamen Essen an der großen Tafel der Hunger mit Kartoffelgratin gestillt. Bei einigen Runden UNO ließen die Spieler den Tag schließlich ausklingen.

Morgen geht es für das Team weiter gegen die Niederlande. Seid gerne wieder im Livestream dabei und unterstützt das deutsche Team!

Bericht von Johanna Gnutt (Teammanager DTB U21)