26. Oktober 2010

Dramatischer Sieg gegen Russland - Deutschland bleibt im Rennen

Nach einem 26:25-Sieg gegen Russland hat die deutsche Korfball A-Nationalmannschaft nun die Chance auf die Top-4. Aber alles der Reihe nach...
Wiederum äußerst detailliert vorbereitet wurden die deutschen Korfball-Helden vom Trainerduo Hof/Kupka. In der Video-Vorbesprechung wurde Russland "auseinandergenommen", genauestens analysiert also, um das Team auf den Gegner einzustellen. "Vor allem die Nummer 3 (Dimitry Kazachkov, Anm.) ist besonders auf links brandgefährlich", warnte Thomas Kupka vor allem Sven Müller, der gegen ihn aufgestellt wurde. Er sollte recht behalten. Der erste russische Treffer gelang dieser Nummer 3, dem noch elf weitere folgen sollten. "Wir haben Chancen auf der Damenseite", so Hof. Auch er bekam recht, denn die deutschen Frauen konnten immer wieder erfolgreich im Abschluss sein und zogen einige Strafwürfe.
Zu Beginn des Spiels. Konnte sich keiner der beiden Teams absetzen. Erst in Minute 25 konnte der erste größere Abstand (10:6) herausgeworfen werden. In die Pause gingen die Deutschen mit einer Führung von drei Körben (12:9). Auch die Behandlungsunterbrechung aufgrund einer Hüft-Blessur von Kapitän Rüdiger Dülfer, der glücklicherweise weiterspielen konnte, warf das Team nicht aus der Bahn.
Kapitän Rüdiger Dülfer hatte während des Spiels Probleme mit der Hüfte
Ein 3-4-Körbeabstand sollte sich auch in der zweiten Halbzeit halten. Lediglich einmal konnten die Russen noch ausgleichen. Wer anders als Dimitry Kazachkov traf zum 17:17 Zwischenstand. Direkt danach konnte Schwarz-Rot-Gold wieder davonziehen. Als der bärenstarke Björn Baran in der 56. Minute zum 25:20 traf, schien der Sieg zum Greifen nahe. Auch der Stand von 26:22 in der 58. Minute ließ Optimismus zu. Doch wer die deutschen bereits als Sieger sah, hatte die Rechnung ohne die vielgenannte "Nummer 3" gemacht. Kazachkov setzte innerhalb von einer Minute zwei Weitwürfe in die Plastikreuse. Als Sekunden später den Russen ein Strafwurf zugesprochen wurde, der natürlich nicht daneben ging und somit die Spannung endgültig auf den Höhepunkt trieb, bekam das Angriffsfach um Sven Müller 22 Sekunden vor Spielende noch einmal den Ball. Da man für eine Korbchance 25 Sekunden Zeit hat, bevor die Shotclock ihr Signal gibt, sollte es das doch gewesen sein...?! Wieder Nichts, denn besagter deutscher Spieler warf "völlig unnötig", so Teammanager Henning Eberhardt, nach 10 Sekunden auf den Korb - Rebound Russland...letzte Chance zum Ausgleich... 3 Sekunden vor Spielende konnte sich Alexander Artamow noch eine Weitwurfchance erarbeiten. Er warf...Zeitlupe...Ball tickt rechts auf den Korb...Ball tickt links auf den Korb...Ball tickt weg von der Korbmitte und landet in den Händen von Björn Baran...SIEG!
Der starke Björn Baran holt sich erneut einen Rebound
Nun ist ein Platz in den Top-4 möglich. Ein Unentschieden gegen England, was ein Golden Goal zur Folge hätte, würde reichen, gesetz dem Fall, dass die Niederlande morgen gegen Russland gewinnt.
Feiern mit den deutschen Fans nach dem dramatischen Sieg
Es bleibt spannend...Fiebert mit uns, drückt uns die Daumen, feuert uns an! Eure A-Nationalmannschaft
von heberhardt