Nach dem letzten Feinschliff in einem recht entspannten Training am Freitagabend und einer etwas ruhelosen Nacht begann am Samstag feierlich der 7. University World Cup.

1. Spiel: Deutschland - Türkei (15-6) Nach der Eröffnungsfeier war der erste Gegner die Türkei. Die deutsche Auswahl erfüllte die Erwartungen des Trainers voll und ganz und konnte vor allem durch die Treffer von Kapitän Ina Hartwig, sowie von Alexander Gräfe und Thomas Lipperheide das Spiel mit 15 zu 6 Treffern für sich entscheiden. Unterstützend dabei war die aktive Ersatz- und Betreuerbank, die die Akteure von Beginn des Turniers bis zum Schluss lautstark unterstützten.

2. Spiel: Deutschland - England (10-8) Ein sehr viel schwierigeres Spiel bot sich dann am späten Vormittag gegen die Studentenvertretung aus England. Dennoch lag Deutschland über das gesamte Spiel hinweg in Führung und konnte in der zweiten Halbzeit eine zwischenzeitliche Führung von 5 Treffern herauswerfen. Souverän und taktisch überlegen gewann Deutschland letztendlich mit 10 zu 8. Holger Eberhardt war mit 3 Treffern der deutsche "Ballermann" in diesem Spiel.

3. Spiel: Deutschland - Niederlande (8-14) Nachdem man nun zwei gute Siege im Gepäck hatte, machte die Auswahl sich bereit um gegen den Favoriten aus den Niederlanden an zu treten. Die Zuschauer sollten vor allem zu Beginn ein spannendes Spiel zu sehen bekommen. Nachdem in den ersten 8 Minuten die deutsche Mannschaft immer in Führung lag, erzielten die westlichen Nachbarn den Ausgleich zum 3 zu 3. Doch gaben die Spieler um Kapitän Ina Hartwig nicht auf und schafften es bis zum Ende der ersten Halbzeit immer wieder auf 2 Treffer an die Niederlande heranzukommen. Die Angst beim niederländischen Trainer war daran auszumachen, dass er seine Top-Spieler, die er eigentlich schonen wollte, doch zum Warmlaufen schickte. Das gute Spiel der Deutschen wurde in der zweiten Halbzeit fortgesetzt, doch konnte man hier nicht mit dem Spieltempo und der Souveränität im Anschluss der niederländischen Akteure mithalten. Auf deutscher Seite konnten bei diesem Spiel vor allem die international erfahrenen Spieler Cornelia Büsing und Henning Eberhardt mit ihren Treffen glänzen.

4. Spiel: Deutschland - Katalonien (13-11) Nachdem der Physiotherapeut Hans van Rengs (Horst/NL) nach dem überaus anstrengenden Niederlande-Spiel den ganzen Mittag damit beschäftigt war, die deutschen Athleten wieder in Topform zu bringen, sah sich die Auswahl am Nachmittag der Mannschaft auf Katalonien gegenüberstehen. Man rechnete mit einem klaren Sieg, doch tat sich das deutsche Team schwer ins Spiel einzusteigen, so dass man bis zur 19. Minute zurück lag. Einen der wichtigsten Treffer erzielte Thomas Lipperheide mit einem Weitwurf, der die erste Halbzeit mit einem unentschieden beendete. Nach der Aufbauarbeit und taktischen Besprechung mit Joop Ouderland, startete das Team in die zweite Halbzeit. Man konnte die Steigerung vor allem in Sachen Kampfgeist durchaus sehen, denn die folgenden 5 Treffer waren auf das deutschen Konto zu verbuchen. Das Spiel war bis zum Schluss in deutscher Hand. So konnten die Spieler müde aber glücklich das Feld verlassen. Der Endstand von 13: 11 Treffern war durchaus berechtigt und sowohl Thomas Lipperheide als auch Alexander Gräfe steuerten auffällig zu diesem Sieg mit ihren Treffern bei.

5. Spiel: Deutschland - Belgien (8-7) Der folgende Tag begann trotz der guten Arbeit von Hans van Rengs mit schweren Beinen. Einige Stammspieler hatten alle 4 Samstags-Spiele komplett durchgespielt. Als ersten Gegner sollte die deutsche Mannschaft auf den zweiten Favoriten des Turniers treffen: Belgien. Eine ausführliche Teambesprechung war von Nöten und auch, wenn alle optimistisch wirkten, so glaubte doch nicht jeder an das, was er dann zu sehen bekam: Ein unheimlich spannendes und ausgeglichenes Spiel. Bis zur 13. Minute lag die deutsche Mannschaft in Führung, doch musste man in die Halbzeitpause mit einem durchaus berechtigtem Unentschieden in die Besprechung gehen. Die Absprachen schienen sich gelohnt zu haben, und auch die überraschenden Anfeuerungsrufe der niederländischen Konkurrenten auf der Tribüne schienen die deutsche Mannschaft zu motivieren. In der zweiten Hälfte erkämpften sich die deutschen Athletinnen und Athleten eine 2-Körbe-Führung und ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen. Kleine Fehler, die vor allem dem Schiedsrichter zu zu schreiben waren, machten das Spiel zum Ende noch zu einer nervenaufreibenden Geschichte. Doch das Schwitzen auf und auch am Feld hat sich gelohnt und so sah man nach dem Abpfiff jubelnde und tanzende deutsche Spieler, Betreuer und Fans auf dem Feld herumspringen. Man hatte geraden den Belgiern den Einzug ins Endspiel vermasselt und selber das Final-Ticket gelöst! Das Ergebnis von 8 zu 7 Treffern spiegelt durchaus das spannende Spiel wider. Alexander Gräfe war auch hier wieder Topscorer der deutschen Mannschaft.

6. Spiel: Deutschland - Schottland (16-2) Fast vergessen hatte man nach diesem Sieg den letzten Gegner der Hauptrunde: die Neulinge aus Schottland. Doch, wollte man ins Finale, musste auch diese letzte Hürde genommen und die Schotten geschlagen werden. Die Unerfahrenheit war den Gegnern durchaus anzusehen. Einzige Ansage von Joop Ouderland: "Genießt das Spiel!" Die von Anfang an überlegene deutsche Auswahl ließ sich das nicht zweimal sagen. So sah man schönen Korfball auf deutscher Seite, der vor allem die Professionalität, auch gegen einen als eher "leicht" einzuordnenden Gegner hoch konzentriert zu Werke zu gehen, zum Vorschein brachte. Ein Korbfest auf deutscher Seite beendete das Spiel mit 16:2 Treffern. Hier glänzten wieder einmal der deutsche Kapitän Ina Hartwig und Angreifer Alexander Gräfe. Eine überraschende Trefferquote zeigte trotz langer Trainingspause Kirsten Bachmann, die der deutschen Mannschaft am Ende des Spiels noch 3 Treffer schenkte. Der Einzug ins Finale war perfekt! DAS FINALE: Eine lange, aber wegen der hohen Belastung dringend notwendige Wartezeit folgte auf das letzte Spiel, bis die Spieler am Nachmittag wieder auf den Gegner in orange trafen. Dieser erinnerte sich noch an das Spiel vom Vortag und so startete man direkt mit dem stärksten Aufgebot: Ausnahmslos Athleten von Korfballeague- oder Hoofdklasse-Vereinen. Dies spiegelte sich nun auch in den Resultaten wieder. Die deutsche Mannschaft musste zur Halbzeit mit einem 3:11 in die Besprechung. Hier machte sich das Team vor allem untereinander Mut. Man schloss einen Sieg aus, aber man wollte den Kopf nicht hängen lassen und das Beste aus dem Spiel machen, um erhobenen Hauptes vom Feld gehen zu können. Die zweite Halbzeit zeigte dann mit einem 3:6 auch durchaus dieses Resultat wieder. Der aufkommenden Müdigkeit zum trotz (für einige Athleten war es das siebte Spiel an diesem Wochenende), konnte man nach dem Abpfiff beim Stand von 6:20 doch noch strahlende Gesichter sehen, denn Deutschland kehrte mit Silber in der Tasche nach Hause zurück!

- Deutschland ist zum ersten Mal Vizeweltmeister bei einem Studententurnier. - Der Topscorer des Turniers kommt aus Deutschland und heißt: Alexander Gräfe. (20 Treffer) - Großer Teamgeist und Kampfstärke sowie Siegeswillen zeichneten die Mannschaft aus. Trotz der äußerst kurzen Vorbereitungszeit erzielte die Auswahl ein Topergebnis! Herzlichen Glückwunsch!!

Zum Kader gehörten:

Bericht von Britta Weber (Teammanagerin Studenten)