10. März 2022

D a n k e

(JS) Unsere Spendenaktion ist seit gestern Abend beendet. Sie hat von der ersten Hilfe-Mail aus Polen bis zum Ausladen am Dienstagabend in Breslau 8 Tage gedauert. Das war eine Leistung, bleiben wir im Bild des Sports, die medaillenverdächtig ist. Wir reflektieren die Leistung von Korfball-Deutschland hier und später. Die Aktion war stark emotionsgeprägt. Den Satz, der mich am meisten prägte, hörte ich in Breslau: „Hier kommen allein reisende Kinder mit Zügen aus der Ukraine an, die nur eine Tasche haben, am Anorak hängt ein Zettel mit ihrem Namen… und auf den nackten Unterarm schreiben die Eltern, die in der Ukraine bleiben mussten, nur eine Mobil-Telefonnummer, damit polnische Helfer den Eltern mitteilen können, wo ihre Kinder angekommen sind…
Muss man da nicht schlucken? Dieser Krieg macht sprachlos.
Unsere Hilfsaktion war wichtig, humanitär notwendig, freundschaftlich alternativlos. Und Korfball-Deutschland hat sie gemeistert. Ein bisschen Management, Zeitplanung und Logistik-Knowhow eingebracht und schon geht das „wie am Schnürchen“.
Von der Aktion Teil 1 – sammeln, sortieren, wiegen, beschriften und ordnen haben wir berichtet. Am Montag, 7.3. standen nunmehr 2 Sprinter und ein Anhänger vor der Tür, um unsere Ladung aufzunehmen. Das Packteam brauchte 2 Stunden, da waren 3.6 Tonnen Hilfsgüter oder 33 Kubikmeter Volumen oder 500 Pakete verladen. Wir mussten einen Sprinter mehr mieten, weil die Masse an Gütern unsere erste Idee um 100 % überstieg.
Von unseren dann notwendigen 4 Fahrern meldete sich Thomas am Montag Corona-positiv-getestet ab. Hennes Reinold sprang ein. Mit Hanjo Alberts, Jan Robert Heming und Jochen Schittkowski machte sich das Fahrerteam am Dienstag, 8.3. um 5.30 auf die 800 km-Strecke nach Breslau. Das funktionierte gut, weil alle zwei Stunden Fahrerwechsel für alle Beteiligten entspannt war. Dennoch brauchten wir 10 Stunden und wurden in Breslau freudig empfangen. Nach einer Stunde war ausgeladen, ein Appartement stand für uns kostenlos bereit, genauso wie das Abendessen, zu dem eingeladen waren. Rückfahrt gestern in gleicher entspannter Weise. Wagen 1 war um 19:00 in Castrop, Gespann 2 um 21:00. Die Wagen waren am Abend noch zur Mietstation zurückgegeben.
Wir können auf eine sehr erfolgreiche Woche zurückblicken.
Mit unseren polnischen Freunden waren und sind wir immer in Kontakt. Die polnische Korfball-Organisatorin postete das Bild unserer 3,5 Tonnen in der Breslau-Flüchtlingshilfe-Gruppe und teile mit, dass ab da ihr Telefon nicht mehr stillstand. Unsere Güter finden reißenden Absatz.
Bemerkenswert: Alle Schlafsäcke und erste Hilfe-Ausrüstungen, Verbandsmaterialien und Arzneien wurden sofort abgeholt, um sie in die Ukraine in die Kriegsgebiete zu bringen….
Auf der polnischen Facebookseite wurden Fotos unserer Güter gezeigt, die deutsch-polnische Freundschaft beschworen und unsere Aktion gewürdigt. Die Resonanz darauf war international und sie wird es weiterhin bleiben. Auch die Arbeitsgruppe IKF Europa, in der vor einer Woche der Stein ins Rollen gebracht wurde, hat wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Mit andren Worten: Unsere Aktion bleibt kein Geheimnis. Das ist zwar nicht wichtig, aber es rundet unsere Hilfsaktion sehr zustimmend ab. Denn unsere Hilfe für aus dem Krieg Geflüchtete ist ein wichtiger Punkt dieses Reports, aber es gibt einen zweiten: Die Hilfs- und Unterstützungsbereitschaft der deutschen Korfballer ist bemerkenswert. Ich erspare mir Einzelheiten, aber die Summe von Allem und das Tempo der Aktion zeigt:
„Auf Euch ist Verlass“,
das TK im DTB sagt einfach nur „D a n k e“
Siehe auch Fotostrecke auf Facebook Korfball Deutschland