Drei Tage nach dem EM-Ende - sind Sie schon von Wolke sieben herunter - oder besser: aus dem Springbrunnen vor der EM-Halle heraus geklettert?

Kuklinski: - Nein, nicht wirklich, das war schon alles richtig schön.

Wie sieht Ihre EM-Bilanz aus?

Kuklinski: - Wir haben gut gespielt, vor allem gegen Russland und Tschechien. Holland ist eine ganz andere Welt; Belgien zu schlagen, haben wir leider nicht geschafft. Ich bin rundherum zufrieden; alle haben einen guten Job gemacht. Und vor allem hatten sich alle lieb.

Vor der EM hatten Sie die Bronzemedaille ohne Wenn und Aber zum Ziel ausgerufen. Warum waren Sie so zuversichtlich?

Kuklinski: - Wir waren top vorbereitet, körperlich und mental super drauf. So konnten wir Bronze nur schaffen.

Haben Sie nach der Auftaktniederlage gegen Großbritannien an Ihrer Vorgabe gezweifelt?

Kuklinski: - Überhaupt nicht. Danach war es stark, wie wir Tschechien abgezogen und auch gegen Russland gewonnen haben. Und dann hatte selbst Belgien richtig Angst vor uns.

Ein Teil Ihrer Spieler war schon 2004 Dritter bei der U23-WM, 2005 Vierter bei den World Games und jetzt dieser Bronze-Erfolg - ist die Krise im deutschen Korfball vorüber?

Kuklinski: - Jetzt haben wir eine "Goldene Generation" zusammen wie die Tschechen, als die ins EM-Finale gekommen sind. Unsere Mannschaft spielt ja schon seit der U16 zusammen. Den dritten Platz sollten deutsche Auswahlteams in den nächsten Jahren halten können.

Harold Kuklinski - , 29, feierte mit der Bronzemedaille in Portugal seinen größten Erfolg als Trainer. Der Lehrer für Mathematik und Sport am Berufskolleg in Lünen landete als Spieler des KV Adler Rauxel als Dritter beim Eurocup in Papendrecht sein bestes Ergebnis. Kuklinski spielte vor seiner Adler-Zeit in seiner Heimatstadt beim Selmer KV. Inzwischen wohnt er in Castrop-Rauxel und gehört den KJ Lünen an, spielt dort aber nicht.

14. November 2006 | Quelle: RN-Castrop-Rauxel