7. November 2007

Auf dem richtigen Weg

KORFBALL WM IN TSCHECHIEN Stress-Situationen kann man nicht trainieren, nicht simulieren. Da muss schon der Wettkampf her, und der fördert dann auch schon mal ganz bittere Erkenntnisse zu Tage.
Deutschlands junges Team kann Frust und Druck noch nicht verarbeiten.
Die Psyche war es, die Deutschlands Korfballern bei der WM in Tschechien zu schaffen machte, nachdem sie ihr großes Ziel, den Einzug in die Runde der besten acht Teams, durch die Niederlagen gegen Taiwan und Russland verpasst hatten.
"Wir haben viele junge Spielerinnen und Spieler im Team, denen die Erfahrung für eine solch große Bühne noch fehlt", arbeitete Co-Trainer Thomas Kupka das Scheitern in der Vorrunde auf, "aber wir sind sicher: Wir sind auf dem richtigen Weg".
Auch beim 11:13 gegen Katalonien am Dienstag waren Leistungsschwankungen auszumachen, die auch Thorsten Cramer so nicht erwartet hatte: "Zwischendurch hat das Team nicht gleichmäßig funktioniert", so die Analyse des Nationaltrainers, der es gern gesehen hätte, "wenn wir nach der Vorrunde einen Tag mehr Zeit gehabt hätten".
So forderte die angeknackste Psyche ihren Tribut, als es gegen Katalonien eng wurde. Auch in den Auszeiten konnte keine "mentale Reparatur", wie es Kupka formulierte, geleistet werden. Die Einwechselung des Holland-Legionärs Andre? Heppner sollte dem deutschen Spiel mehr Dynamik verleihen, doch auch dies war nur von kurzer Dauer. Und dennoch: Gute Ansätze waren da, der Wille auch. Das lässt Cramer und Kupka hoffen: "Platz neun ist noch drin, und wenn die Mannschaft das schafft, hat sie einen großen Schritt nach vorn getan." RS
Castrop-Rauxel, 07.11.2007, WAZ-Castrop-Rauxel
von dduelfer