4. Juni 2016

EM-Quali R1 * Report 3 | Sieg gegen Schottland, Gruppensieg

Wir haben das 2. Gruppenspiel mit 21:4 gewonnen….und sind nicht zufrieden. Das zeigt, mit welchen Ansprüchen wir am Tag 1 in dieses Turner gestartet sind. Ein Sieg war „Soll“. Eine hoher Sieg auch. Im Team-Huddel direkt vor dem Anpfiff gab’s den Motivationsspruch „Heute machen wir die Schotten dicht“ (Ina Heinzel). Ziemlich „flach“, stimmt schon (!), aber es zeigt, dass wir unserem Pool B schon unseren Stempel aufdrücken wollten. Wir begannen viel zu nervös. Schottland ging 1:0 in Führung, dann warfen wir sechs hintereinander. Da waren die „Fronten“ geklärt. Dennoch gab’s oft „Stress“ von der Bank…
Starten wir mal nach 34 Minuten nach dem Spiel. Der Ref pfiff ab, auf der Anzeigetafel stand unter „Germany“ eine 21, unter „Scotland“ eine magere 4. Ich bat unsere Trainer um ein erstes spontanes Statement und fragte: „ Wir haben unsere beiden Spiele heute mit 48 : 9 gewonnen. Gibt’s es dazu einen ersten Kommentar?“ Jan de Jager: „Morgen früh starten wir wieder mit 0:0. Heute war es gut, aber morgen müssen wir gewinnen, um das Ziel zu erreichen.“
Die Trainer weiter:“ Heute haben wir gezeigt, was wir wollen, was unsere Ambitionen sind. Aber wir sind nicht ganz zufrieden. Die Startzeit des 2. Spiels war zu nervös. Wir wollten alles auf einmal machen. Wir waren unruhig. Natürlich haben wir das erste Spiel heute Morgen absolviert, dann mehr als 6 Stunden Pause, Sightseeing in der Stadt. Es ist schwül und warm. 26 Grad. Volle Sonne. Dann noch einmal die beste Leistung am Abend abzurufen ist schwierig. Ein Turnier ist immer schwierig.“
Henning Peuters: „Wir brauchten 10 Minuten, um „reinzukommen“. Nicht zu vergessen: dieses Team ist noch in der Entwicklung. Alle Spieler wollen sich beweisen und da ist es manchmal ein wenig hektisch und unüberlegt.“
Tatsächlich war die Bank genauso angespannt, wie die Spieler auf dem Feld, die heute zum ersten Mal in den neuen roten Nationaltrikots spielten. Jeder Spielzug wurde von den Trainern kommentiert, oft kritisiert, jede Ballabgabe gestikuliert. Der 3. Ref musste das eine oder andere Mal korrigierend eingreifen. Zwischen den strengen IKF-Regeln für das Verhalten der Trainer auf der Bank und der Realität am Spielfeldrand liegen oft Welten.
Wir brauchten tatsächlich 15 Minuten, um sicherer zu spielen. Da war allerdings die Ergebnisausrichtung schon klar: hoch und deutlich. Nicht vergessen: die Ergebnisse sind nicht mit Regionalliganiveau zu vergleichen: wir spielen hier nur 2 x 17 Minuten RPT.
Im Spiel gegen Schottland starteten die Coaches heute mit dieser Aufstellung:
Erster Angriff:
Sven Müller
Thorben Hussmann
Karen Fuchs
Ina Heinzel
Erste Verteidigung:
Timon Orth
Steffen Heppekausen
Johanna Peuters
Anns Schulte
Natürlich wurden wieder alle Spieler eingesetzt.
Von den 4 Gegenkörben fielen zwei in der ersten und zwei in der zweiten Halbzeit.
Korbschützen im Schotten-Spiel
Thorben Hussmann3
Johanna Peuters3
Sven Müller3
Stefan Eckloff3
Ina Heinzel2
Jana Kierdorf2
Timon Orth1
Anna Schulte1
Steffen Heppekausen1
Dominic Düring1
Johanna Gnutt1
Wenn man diese Liste sieht, könnte man sagen: “läuft Alles nach Plan”. Stimmt auch. Wir sind Gruppensieger und spielen morgen gegen den Zweiten der Gruppe A. Dieser Gegner steht noch nicht fest, da im Pool A morgen früh noch Spiele anstehen. Während also unser Gegner noch um Punkte und Körbe rennt, schlafen wir lange aus: Frühstück ist für 9:30 terminiert. Um 10:30 analysieren wir im Teammeeting das Spiel Polen-Slowakei, weil wir glauben, dass die Slowakei unser Gegner morgen um 17:50 sein wird. Bei einem Sieg wären wir im Finale.
„Deutschland im Finale“ hört sich gut an, oder? Den Pokal hab ich heute ja schon gesehen. Aber machen wir mal „halblang“. Morgen spielen wir das Halbfinale in dieser Qualifikation. Wie sagten die Trainer: „Morgen früh steht es 0 : 0, unsere 48 Körbe von heute zählen da nicht.“ Recht haben sie.
Gute Nacht aus Nitra, Slowakei, ABC-Hotel, Zimmer 607 B (Tobis Wellnesbude)
Jochen Schittkowski
Es ist 23:30. Der Flur ist ruhig. Tobias hat seine Massagebank für heute zusammengepackt. Sogar Spieler aus Armenien haben sich behandeln lassen. Tobi ist nicht nur deswegen zufrieden: er hat heute im Korbwettbewerb gegen den TM zum 2:2 ausgeglichen.