22. November 2015

WM-REPORT 10 * Abschluss * Danke und: „Anna Schulte im WM-All-Star Team“

Die WM ist seit zwei Wochen zu Ende. Der letzte Report über das Spiel um Platz 5 konnte zeitnah nicht geschrieben werden. Ich hole das hier nach und blicke noch einmal zurück…
Wir hatten gegen Russland gewonnen und wähnten uns schon im 5. Korfballhimmel. Spiel um Platz 5 einer WM. Damit hätten wir zuvor nie gerechnet. Und in diesem Spiel gegen unseren Gegner Katalonien führten wir über mehr als 80 % der Spielzeit. Dass wir im Golden Goal verloren haben, habt ihr alle überall schon gelesen und im WDR-Report „Sport im Westen“ sicher verfolgt. Zuerst traurig, wer verliert schon gerne? Dann aber dennoch „Happy End“ über den 6. Platz einer WM.
Das ist das beste Ergebnis bei einer Weltmeisterschaft seit 16 Jahren. Wir sind zufrieden. Wir sind sehr zufrieden.
„…der Report über das Katalonien-Spiel konnte zeitnah nicht geschrieben werden.“ Nach dem Spiel verfolgten wir die Finalspiele, fuhren ins Hotel zurück, besuchten die Abschlussparty und fuhren am kommenden Morgen in unseren Pkws zurück nach Deutschland.
Und ehrlich: 11 Tage Belgien waren mehr als anstrengend. „Die Luft war raus“. Die positive Anstrengung von mehr als einer Woche WM fiel von uns ab und „erleichterte“ uns unvorstellbar. Daher kommt jetzt der Abschlussbericht mit einer Distanz von zwei Wochen.
Wir schließen dieses Kapitel mit positiven Vorzeichen. Wir hatten eine gute Vorbereitung, die praktisch seit März 2015 andauerte. Organisatorisch starteten wir ja bereits im Januar dieses Jahres. Wir haben mit Hilfe einer sehr großen Zahl von Bewerbern – wir starteten mit 37 Kaderbewerbern – eine Leistungssichtung durchführen können und waren in der Lage, im Laufe des Sommers einen Kader zu formen, der alle Anforderungen erfüllte.
Leider mussten wir Rückschläge in Kauf nehmen. Henning Peuters zeigte im August an, dass er aufgrund einer Knieverletzung die WM absagen muss. Noch schlimmer: Beim Abschlusstraining, also eine Woche vor dem WM-Start, verletzte sich Pascal Demuth so schwer (Kreuzband), dass auch er für die WM absagte. Zu diesem Zeitpunkt war der Kernkader aber schon so weit ausgeprägt, dass die Trainer entschieden, für Pascal keinen Ersatzspieler nach zu nominieren.
Unser Team war ein gutes Team. Die Ergebnisse sprechen für sich. Aber damit es zu einem guten Team werden konnte, waren eine Reihe von Begleitaktivitäten notwendig.
Ich versuche, sie hier aufzuzählen. Unser Dank gilt Allen, die mitgewirkt haben.
Die Vereinsvorstände und Heimtrainer haben Athleten benannt, oft auf Trainingseinheiten verzichtet und auch auf ihre Kadermitglieder verzichtet, weil diese mit dem A-Team unterwegs waren. Nicht nur einmal konnten wir auf die Trainingshallen der Club-Teams zurückgreifen.
Leider gab es auch eine Reihe von Terminkollisionen. Danke für den professionellen Umgang damit.
Wir haben in Bergisch Gladbach und Castrop-Rauxel viele Trainingseinheiten absolviert. Danke an Anne Küpper und Björn Schlachzig für die Orga der Trainingsahallen.
Danke an die Fahrer, die ihre Pkws zur Verfügung gestellt haben.
Danke an unsere Physios Tobi Kehlenbach/Bonn und Dominik Werthmann/Hürth für ihren Einsatz bei allen Einheiten und vor allem für 11 Tage WM in Belgien.
Danke an Lisa Geue/Dortmund, die uns als Physio in Papendal begleitet hat.
Danke an das deutsche TK und den VFK, die uns massgeblich unterstützt haben.
Wir waren zu zwei Trainingscamps in Papendal jeweils Gast der Königlich Niederländischen Korfball-Vereinigung (KNKV). Auch als Mitglied des KNKV-Top 6-Programms genießen wir unschätzbare Vorteile unserer niederländischen Freunde.
Vergessen wir nicht unseren Dachverband DTB. Danke an die Verantwortlichen für Korfball für Eure Unterstützung und Hilfe. Auch für Eure Einsicht, dass Ehrenamtliche manchmal nicht über die Zeit verfügen, jeden Job „sofort“ zu machen.
Ein Danke geht auch an unseren neuen Trikot-Sponsor Vaillant/Belgien und Thomas Kupka, der diese Unterstützung eingefädelt hat.
Nicht zuletzt gilt unser Dank den scheidenden Nationaltrainern Ruben Boode und Vincent van der Slot, die uns ein weiteres Jahr nach Portugal korfballtechnisch und –mental richtig weit nach vorne gebracht haben. "Bedankt" an dieser Stelle von Korfball-Deutschland, denn: man kann „Training“ nach Tagesordnung machen, oder eben „richtig“. Ihr habt es „richtig“ gemacht.
Persönlich möchte ich auch noch zwei wichtigen Unterstützern danken. Verena Zappe war mir ein wichtiger Begleiter von allem Organisatorischen. Sorry für die gefühlten 1000 Mails, aber nur so ist man immer auf dem Stand der Informationen. Danke auch an Lucas Witthaus, der mich bei der Homepageseite „Auswahlmannschaften“ toll unterstützt hat.
Noch einmal zurück zur WM: Wir genossen, seit Langem, mal wieder eine tolle Abschlussparty mit Belgischen Fritten, Technomusik und –sounds und für die Teilnehmer „älteren Semesters“ eine Band die Musik spielte, die komponiert wurde, als die Spieler dieser WM noch gar nicht geboren waren.
Auch die Kontaktpflege der Spieler, der Offiziellen und Unterstützer gehörte dazu. Unser Guide Joke war dort und wurde wieder einmal mit viel Lob überschüttet. Auch der Jury, den Schiedsrichtern oder dem belgischen Veranstalter ein positives "feed back" zu geben, gehört dazu.
Höhepunkt aus deutscher Sicht an diesem Abend:
Anna Schulte wurde von einer WM-Jury in das WM-All-Star Team berufen. Herzlichen Glückwunsch Anna. Siehe homepage des IKF:
Quelle: IKF.org
Wie geht es weiter?
In Kürze wird sich das A-Team noch einmal zu einem Rückblick treffen. Ruben Boode und Vincent van der Slot werden dabei sein, wir werden das Ereignis „WM“ reflektieren. Vielleicht stellt das TK zu diesem Treffen bereits den neuen Bundestrainer vor.
Mal abgesehen vom Ligabetrieb, der uns schon wieder vereinnahmt hat, bekommt die Nationalmannschaft eine kleine Pause. Auf der Agenda steht dann im kommenden Jahr das Qualifikationsturnier in der Slowakei Ende Mai oder Anfang Juni, auf dem wir uns für die Europameisterschaft in den Niederlanden im Oktober qualifizieren müssen.
Danke an die Leser von korfball.de, die ihr uns auf dieser Seite mit meinen Reports begleitet habt. Danke für die „Zwischendurch-Danke-Schöns“ und Euer Interesse. Dies war der letzte Report zur WM in Belgien.
„Bedankt“
Jochen Schittkowski
Teammanager der deutschen Korfball-Nationalmannschaft