2. November 2024
Bei der Wahl der beiden Optionen, siehe Vorbericht zum ersten Halbfinale dieser EM, gab es für den Bundestrainer keine Wahl: wir versuchen nicht, Belgien zu schlagen, um in das Finale zu kommen. Realistisch zu bleiben, ist da immer eine gute Wahl. Belgien zu besiegen, ist im Moment nicht möglich, also zogen wir Option 2: spielen, lernen, Kräfte schonen und uns auf das „kleine Finale“, also das Spiel um Bronze zu konzentrieren. Es gibt verschiedene Gründe dazu. Versuchen wir die Plausibilität dieser Option zu beleuchten…
1. November 2024
(JS) Der Tag gestern tat gut. Leichtes Training am Morgen und dann Sightseeing-Tour nach Girona. Das Team hat die Abwechselung genossen. Der Staff auch. Die EM hatte einen Tag Pause. Heute ist aber schon wieder MATCHDAY angesagt. Gut, dass wir mit den unteren Kreuzspielen nichts zu tun haben. Wir sind im Halbfinale gegen Belgien und bereits mind. Vierter der EM. Im anderen Halbfinale spielen die Niederlande und (für mich überraschend) Katalonien um den jeweiligen Einzug ins Finale. Für uns gibt es dabei zwei Optionen: angreifen und auf eine Überraschung hoffen, die uns vor 6 Jahren mit dem einzigen Sieg gegen Belgien in der Geschichte der EM gelungen ist…oder Kräfte schonen und auf das Bronzespiel im „kleinen Finale“ konzentrieren. Da wäre dann in jedem Fall der Ausrichter Katalonien der Gegner. Anwurf 17:45, der Live-Ticker wartet. Ihr könnt auch im Halloween-Kostüm schauen. Jochen Schittkowski, TM, Hotel Reimar, Calonge I Sant Antoni
31. Oktober 2024
(JS) Die Erkenntnis „mit zwei Siegen sind wir im Halbfinale der EM“ schreibt sich in 8 Sekunden. Wenn man sich nicht vertippt. Und im Vorfeld sagt man diesen Satz auch locker und entspannt. Aber je näher dieses Spiel rückt, desto angespannter wird er. Der Sieg gegen Ungarn war genauso wichtig, aber wenn das 2. Spiel angepfiffen wird und man realisiert, dass jeder Pass, jeder Wurf, jeder Sprint entscheidend sein kann, steigt der Puls bei dem einen oder die Nervosität bei der anderen. Oder umgekehrt. Und das fängt auch schon 2 Stunden vorher an. Da wird nicht mehr geredet, jeder ist in sich gekehrt, ob der Aufgabe, die vor einem liegt. Ja, es ist nur ein Spiel, aber wir hatten ein Ziel und wir wollten es erreichen. Der Sieg über Portugal war Schritt eins, der zweite folgt. Aber der Reihe nach…
31. Oktober 2024
(JS) „Runterkommen und genießen“, das war gestern die Botschaft, als wir nach dem Spiel gegen Portugal noch in der Kabine zusammenkamen. Die Folgen des Sieges sind nicht in wenigen Sätzen zusammenzufassen. Daher lassen wir das jetzt mal und verschieben das auf den Analysereport über das Spiel gestern. Relaxen war das Stichwort. Jeder auf seine Weise, jeder so, wie und was er/sie dafür tun muss. Tränen und Totalerschöpfung haben andere Folgen als Totalerschöpfung und Freude, oder eine Kombination von Allem. Das Spiel und das Ergebnis gestern waren aus meiner Sicht (mal wieder) ein „Höhepunkt“ emotionaler, mentaler und körperlicher Leistungsfähigkeit des gesamten Teams. Ich wiederhole meine Aussage vor dem Turnier „Chapeau vor diesem Team“. Am Morgen danach denkt man natürlich immer noch an dieses Spiel von gestern. Man kann aber auf einmal spazieren gehen, weil man „die Zeit“ dazu hat. Das ist nicht immer so. Man kann auf einmal Dinge sehen, die man vorher nie sah. Die Wellen in der Bucht von Palamos kommen heute wieder mächtig stark auf den Strand und verlieren sich in den Kies- und Felsformationen. Schön. Das Rauschen ist permanent da, stört aber nicht. Am Horizont kreuzt die 5-Mast-Bark, die sonst im Hafen von Palamos vor Anker liegt. Die Sonne geht auf, aber wird von ziemlich vielen Wolken verdeckt. Erst jetzt, 9:00 Uhr nach dem Frühstück, steht sie so hoch, dass sie sogar blendet. Man sieht Dinge, die man vorher nicht sah. Schön so, sieht aus, als wenn „relaxen und runterkommen“ wirkt, meint Jochen Schittkowski, TM, Zimmer 348 mit Blick aufs Meer
30. Oktober 2024
(JS) Wir sind im Halbfinale der EM, weil.... wir grandios Portugal geschlagen haben. 20:14 hört sich deutlich an, ist es auch. Aber es war eine riesengroße Herausforderung. Morgen die Analyse. Jetzt kommen wir erst mal "runter", realisieren, was wir geschafft haben und geniessen. Wir spielen (mindestens) um Bronze. Gruß aus der Sporthalle Calonge, Jochen Schittkowski,TM
30. Oktober 2024
(JS) Es ist entscheidend, dieses Spiel. Denn das Ergebnis ebnet dem Gewinnerteam den Weg ins Halbfinale, dem Verlierer nur den Weg auf die Plätze 5 bis 8. Das war schon lange klar, obwohl wir natürlich zunächst drei Punkte gegen Ungarn „einfahren“ mussten. Da denkt man nie an Spiel 2. Aber heute ist es soweit. Portugal und Deutschland stehen punktgleich auf Platz 2 der Gruppentabelle. Nur der Sieger kommt „weiter/höher“. Das wollen wir schaffen. Und obwohl wir vor drei Wochen zwei Testspiele gegen Portugal im Rahmen unseres Trainingslagers in Lissabon gespielt haben, kennen wir dieses Team zwar, aber eben nicht wirklich ganz, oder anders ausgedrückt: wir sind auf die taktische Aufstellung der Portugiesen gespannt, denn die wechselte bisher ständig. In Lissabon gab es zwei Testspiele. Das erste gewannen wir mit 4 Körben Vorsprung, das zweite verloren wir mit 2 Körben Differenz. Wir spielten nicht in voller Teamstärke. Bedeutet: Auf dem Papier sind wir heute stärker, aber wir haben auch einen Verletzten zu beklagen. Die Karten sind also neu gemischt. Das Spiel wird „vollständig“ gespielt werden, will sagen: die Entscheidung fällt im Q4, davor werden beide Teams um jeden Ball, und jeden Ballbesitz, um jeden Korb kämpfen. Das wird spannend. Mehr muss nicht gesagt werden. WM-Platzierungen oder Weltrangliste haben nichts zu sagen. „Entscheidend ist auf dem Platz“. Eine alte Weisheit, die auch heute wieder gilt. Jochen Schittkowski, TM, Hotel Reimar, Calonge I Sant Antoni Foto: (Archiv) Spelten
29. Oktober 2024
(JS) Was soll man sagen? Kein Team gewinnt gegen den amtierenden Welt- und Europameister. Wir auch nicht. Die Höhe der Niederlage spielt keine Rolle. Das Leistungsniveau gegenüber dem Rest der Welt ist so enorm, dass es keinem Team gelingt, auch nur annähernd an die Profi-NED-Leistung anzuknüpfen. Langweilig? Ja, ist es. Aber Realität. Diese Niederlage haken wir ab und konzentrieren uns auf morgen. Wir haben noch ein Ziel. Siehe auch Fotostrecke auf Facebook. Jochen Schittkowski, TM, Hotel Reimar, Calonge I Sant Antoni Foto: Gertrude de Vries
29. Oktober 2024
(JS) Wir haben, hoffentlich, die Strapazen des gestrigen Auftakttages der EM hinter uns gelassen. Der Stromausfall und seine Folgen einerseits und das schwere Spiel gegen Ungarn anderseits waren belastend. Das Training heute Morgen hat der Bundestrainer abgesagt. Da ist „Relaxen“ wichtiger. Es zeigt aber auch die Ernsthaftigkeit, mit der wir in das heutige Gruppenspiel gegen die Niederlande gehen: „schauen wir mal“. Das Mutterland des Korfballs ist nicht bezwingbar. Man gewinnt nicht gegen die NED. In der Geschichte der heutigen Korfball-EM seit 1998 (1992 gab es eine „Outdoor“-EM !), war der Sieger immer die Niederlande. Das wird auch in Calonge so sein. Wir gehen also relaxed in dieses Spiel, nehmen die Niederlage in Kauf und konzentrieren uns schon mal auf Mittwoch. Da lautet unserer Gruppengegner Portugal. Jochen Schittkowski, TM, Hotel Reimar, Calonge I Sant Antoni | Foto: Spelten
28. Oktober 2024
(JS) Wir glaubten natürlich schon an diesen Sieg. Und wir wussten auch, siehe Vorbericht, dass es ruppig werden würde, aber dass am Ende ein 23:10 zu unseren Gunsten auf der Anzeigetafel stehen würde, hätten wir nicht gedacht. Dabei fing Alles mit einer Hiobsbotschaft an: Um 16:00, wir wollten gerade zur Halle fahren, teilte die Jury mit, dass in der Stadt Calonge der Strom ausgefallen sei. Die Stadt, wie auch die Halle, seien dunkel. Kein Licht, kein Live-Stream, keine Anzeigetafeln. Das gerade angepfiffene Spiel BEL-CZE musste unterbrochen werden.
28. Oktober 2024
(JS) Da ist er also: der erste MACHDAY dieser EM. Und anders als bei der WM im letzten Jahr, siehe Bericht über den Spielplan, gibt es kein „Warm-Up“ gegen vermeintlich leichtere Gegner. Es geht sofort mit „Vollgas“ in das erste Spiel. Unser Gegner heißt Ungarn. Wir haben lange nicht gegen sie gespielt: 2018, also vor 6 Jahren, das letzte Mal. Da gab es über die ganze Spielzeit Gänsehaut und Schweißperlen auf der Stirn. Aber das ist lange her. Versuchen wir eine Analyse…