26. Juli 2017

REPORT 7–WorldGames | kleines Finale verloren, Platz 4 bleibt

(JS) Wir wollten um die Medaille kämpfen. Wir haben sie nicht erreicht. Das Ziel für das sogenannte kleine Finale war zu hoch definiert. Das Ziel, im Spiel um die Bronzemedaille Belgien schlagen zu wollen, war eine Hürde, die für unser Team zu hoch war. Nur weil am Tage zuvor Taiwan Belgien bezwingen konnte, konnten wir nicht auch ein solches Ziel verfolgen wollen. Wir verloren gestern im kleinen Finale des Korfball-World-Games-Turnier deutlich mit 24:9…
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Wir sitzen im Abfluggate des Flughafen Wroclaw und warten darauf, dass unser Eurowingsflug EW9731 nach Düsseldorf aufgerufen wird. Noch haben wir dazu mehr als eine Stunde Zeit. Man wird immer viel zu früh mit dem Bus abgeholt.
Der Frust über die hohe Niederlage ist vorbei. Gestern waren wir nach Spielende zunächst etwas sprachlos. Die Belgier wollten dem Publikum zeigen, dass sie die Niederlage gegen Taiwan schnell vergessen machen wollten. Zum ersten Mal in der Geschichte der World Games gab es kein Finale zwischen den Niederlanden und Belgien. Und jetzt spielten die Belgier ihren Frust an uns aus. Erstes Viertel 7:3 gegen uns, zweites Viertel 8:3 gegen uns, bedeutet: Halbzeitstand 15:6. Das war deutlich.
Wir fanden nie ins Spiel, wir hatten keine Bindung zum Spiel. Wir waren unkonzentriert, verursachten Abspielfehler und hatten eine unterdurchschnittliche Trefferquote. Aus der Spielstatistik liest man: Belgien warf 77 mal auf den Korb und erzielte 24 Körbe, wir warfen 5 mal mehr, setzten also 82 Würfe, trafen aber nur 9 mal. Effektivität sieht anders aus. Unglücklicherweise änderte sich auch wenig, als die Trainer anfingen zu wechseln. Wir konnten einfach nicht an die guten Leistungen der Vorspiele gegen Polen oder Großbritannien anknüpfen. Diese Leistung war eine Kollektivleistung.
Was bleibt ist der 4. Platz in einem wichtigen und starken Turnier. Zunächst ist es schwer, sich überhaupt für die World Games zu qualifizieren, denn es gehen Qualifikationsplätze an Asien und Ozeanien. Der Rest wird dann mit europäischen Teams aufgefüllt, denn amerikanische Teams erreichen keinen Platz im Korfball- Welt-Ranking, um eine Qualifikation zu bekommen. Wir haben es geschafft, unter die TOP vier zu kommen. Das war unser Ziel und wir haben es erreicht. Darauf sind wir stolz. Sehr sogar.
Wir müssen also diese kleine Finale gegen Belgien schnell vergessen und max. aus den Fehlern lernen. Das passiert in wenigen Wochen, denn jetzt brauchen wir unbedingt eine Korfball-Pause. Die Vorbereitung zu den World Games war gewaltig und verlangte vom Management viel ab. Alle sind müde. Nicht nur vom Turnier, sondern auch von der Playersparty, die gestern Abend auf dem Rathausplatz in der Altstadt von Wroclaw stattfand und an der die Spieler und Trainer alle Teams und alle Kampfrichter teilnahmen. Schöne Gelegenheit, Danke zu sagen, Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen.
Das war die Berichterstattung von den World Games, korfballseitig. Danke, dass ihr uns verfolgt habt. Zusammen mit Ina Heinzel haben wir korfball.de bedient und alles Interessante auf Facebook, Twitter und Instagram „gepostet“. Ich hoffe, wir haben Euch ausreichend und umfangreich unterhalten. Danke für Eurer Interesse.
Jochen Schittkowski Teammanager, Abflugate 4, Flughafen Wroclaw/Polen