5. Juni 2017

Turnfest Berlin: GER – POL 26:14

Seit gestern Abend ist die deutsche Nationalmannschaft also wieder in der Heimat. Die letzte „Angekommen-Meldung“ erreichte die Gruppe um 1:40 in der Nacht, nachdem nicht alle planmässig Berlin verlassen konnten. Dazu später mehr. Starten wir mit dieser Info: Wir gewannen das Landerspiel gegen Polen deutlich mit 26:14. Und: wir hatten vier Länderspieldebütanten...
Drei Tage Berlin sind anstrengend, denn die An- und Abreise mit Pkws über diese Distanz ist nicht zu unterschätzen. Vor Allem wenn man in den Pfingstfreitag-Reise-Verkehr gerät. Hinter uns liegen allerdings erfolgreiche Trainingseinheiten, die wir im Rahmen des Turnfestes Berlin absolviert hatten.
Während zwei der Einheiten vom polnischen und deutschen Team individuell und getrennt gestaltet wurden, spielten beide Teams am Samstag und Sonntag jeweils in Freundschaftsspielen gegeneinander.
Am Samstag hatte unser erstes Spiel in der Halle eher Trainingscharakter. Wir spielten 6 x 12 Minuten und gewannen diesen ersten Test am Ende mit 33:16. Es wurden von den Trainern in allen Sechsteln alle Spieler eingesetzt, auch in unterschiedlichen Fächern. Wir gewannen die Sechstel mit 6:4, 5:2, 3:2, 6:3, 8:2 und 5:3. Klingt alles sehr deutlich, war es auch, aber die Trainer hatten selbstredend immer noch etwas zu kritisieren: Henning Peuters:“Wir haben unseren Anspruch, deutlich zu gewinnen, erreicht, aber es geht natürlich besser. Die Chancenausbeute muss effektiver werden, die Trefferquote schrauben wir noch nach oben. Jeder muss noch mehr zur Ruhe, um dann absolut konzentriert in seine Rolle zu kommen“
Am Abend schloss sich ein gemeinsames Abendessen mit dem polnischen Team an. „Teambuildung“ und das Zusammenkommen der Teams wirkt sehr positiv, vor Allem tut das in der eher kleinen Korfball-Welt ganz gut. Beim Abschied am Sonntag erhielten wir dann prompt eine Gegeneinladung von der polnischen Teamleitung zu einem Besuch unseres Teams in Warschau oder Wroclaw.
Das offizielle Länderspiel am Sonntag hatte einen sehr schönen Rahmen. In das Korfball-Poklal-Turnier eingebettet, hatte diese Löndersiel sogar einen angenehmen Zuschauerrahmen.
Vor dem Spiel erläuterte der Bundestrainer für die „Nicht-Korfballer“ in der Berliner Halle, was Korfball ist und wie man es spielt. Andrea Manske vom Senat für Inneres und Sport begrüsste die Teams und Zuschauer, bedankte sich im Namen des Senats, dass Korfball auch mal in Berlin zu sehen wäre und übergab zeitnah das Mikrofon an Länderspiel-Hallensprecher Jochen Schittkowski, der pünktlich um 15:25 die Teams vorstellte.
Das deutsche Team startete mit der vermeintlichen World-Games-Startacht. Karen Fuchs, Jana Kierdorf, Anna Schulte, Lea Sander, Sven Müller, Thorben Hussmann, Dominic Düring und Steffen Heppekausen.
Die Spieldauer war auf 4 x 12,5 Minuten festgelegt. Wir spielten also 25 Minuten weniger, als am Vortag.
Das Ergebnis war wieder eindeutig: Das deutsche Team gewann 26:14. Die Zielvorgabe, die Trefferquote zu erhöhen, war also erreicht. Im ersten Viertel gewannen wir 9:1. Das zweiter Viertel gaben wir allerdings an die Polen ab, denn wir unterlagen hier 4:5. Erst zum Ende des 2. Viertels begannen die Trainer mit Spielerwechseln. Die letzten Viertel gingen wieder an uns: Wir gewannen 8:5 und 5:3. Da waren dann auch alle deutschen Spieler eingesetzt.
Und dann ist noch diese Besonderheit bemerkenswert: In Berlin bestritten 4 Spieler ihr erstes offizielles A-Länderspiel. Lea Witthaus, Lucas Witthaus, Pascal Demuth (alle Schweriner KC) und Jan-Robert Heming (TuS Schildgen) liefen zum ersten Mal fürs Deutschland A-Team auf. Herzlichen Glückwunsch.
„Unter dem Strich“ sahen die Trainer also zwei deutliche Siege gegen einen unserer Gruppengegner bei den World Games in nun weniger als 50 Tagen in Wroclaw/Polen. Aber wir sind noch nicht am Ziel. In den verbleibenden Trainingseinheiten wartet noch „Feinschliff“-Arbeit auf die Trainer. Das Team wird noch zu 5 Einheiten zusammenkommen. Bedeutet: Nach einer Pause am kommenden Wochenende dann eine sehr zielkonzentrierte Endvorbereitung an jedem Wochenende, bevor es Mitte Juli in den Flieger nach Polen geht. Dann sind auch Anna und Timon Orth wieder an Bord, die in Berlin nicht dabei sein konnten.
Leider gibt es aus Berlin auch eine Negativmeldung: Lea Sander verletzte sich im Länderspiel schmerzhaft am Knie und musste intensiv behandelt werden.
Die Einweisung in das Krankenhaus Westend war eine reine Vorsichtsmaßnahme, wurde aber nach zwei Stunden von unseren Begleitern abgebrochen, weil das Krankenhauspersonal zeitlich-personell überfordert war und eine intensive Untersuchung nicht stattfinden konnte (!). Eine belastbare Diagnose kann ja sowieso nur durch eine MRT-Untersuchung „zu Hause“ erstellt werden. Unsere beiden Betreuer-Pkws waren daher erst nach Mitternacht wieder in Castrop-Rauxel zurück. Dank auch an unsere Physio Lina Geue, die professionelle Hilfe garantiert und natürlich auch erst viel später zurück nach Hamburg reisen konnte, als dies zuvor geplant war. So verbietet sich im Moment jeder Verdacht oder jede Vermutung, nicht ehe die medizinische Untersuchung stattgefunden hat. Bis dahin gilt: Wir hoffen das Beste und wünschen Lea Sander eine schnelle Rückkehr in den Kader.
Das Pokal-Turnier wurde übrigens gewonnen vom TuS Schildgen mit einem Finalsieg gegen den Erkenschwicker KC Phoenix 07.
Und hier eine Fotostrecke vom Länderspiel am Samstag, 3. Juni 2017, Gretel-Bergmann-Halle, Berlin. GER - POL
Dominic Düring(12)
Pascal Demuth(13) im ersten A-Länderspiel
Johanna Treffts(18) und Steffen Heppekausen(16)
Lucsa Witthaus(9) im ersten A-Ländespiel mit Jana Kierdorf (4)
Lea Sander (8)
Dominic Düring(12), Karen Fuchs(2) und Jan-Robert Heming(7) im ersten A-Länderspiel
Lea Witthaus(6) im ersten A-Länderspiel
alle Fotos Jochen Schittkowski
Jochen Schittkowski, Teammanager