23. August 2016

Jan Weber-Winkels zum Start der Saison 2016/2017

Die Sommerpause neigt sich dem Ende zu und die Korfballsaison 2016/2017 steht kurz vor dem Start. Korfball.de sprach mit dem Staffelleiter der Korfball Liga NW, Jan Weber-Winkels, über die Arbeit der Staffelleitung und Neuerungen für die kommende Spielzeit.
korfball.de: Als Staffelleiter bist du für die gesamte Organisation des Spielbetriebs der höchsten deutschen Spielklassen, der Regionalliga und Oberliga Nordwest, verantwortlich. Ein dankbarer Job?
Jan Weber-Winkels: Ich mache diesen Job wirklich sehr gerne. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Ligaausschusses macht es unheimlich viel Spaß für den Korfball im Hintergrund zu arbeiten. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei allen bedanken, die den Korfball in Deutschland, den Ligabetrieb und damit auch die Arbeit des Staffelleiters Tag für Tag unterstützen – und das ehrenamtlich.
korfball.de: Was sind die größten Herausforderungen für den Staffelleiter?
Jan Weber-Winkels: Die größte Herausforderung ist es sicherlich zwischen den einzelnen Interessen, Ansprüchen und Einflüssen ein Gleichgewicht herzustellen. So haben beispielsweise die Vereine bestimmte Wünsche an die Spielplangestaltung und generell den Ablauf der Saison. Des Weiteren müssen die Belange der Nationalmannschaften und Auswahlteams berücksichtigt werden. Auch Weiterverbreitung und Ausbildung sind Themen, die ich berücksichtigen muss. Vor allem während der Saison sind unerwartete Planänderungen eine große Herausforderung. Transparentes und geradliniges Auftreten bei Entscheidungen sind hierbei sehr wichtig, damit sich niemand übergangen fühlt. Damit wären wir auch wieder bei der ersten Frage: Es ist nicht immer leicht, aber das ist auch der Reiz dabei.
korfball.de: Bald beginnt die Saison 2016/2017. Wann findet das erste Spiel statt und ab wann beginnt die Arbeit für die Staffelleitung?
Jan Weber-Winkels: Die Saison 2016/2017 der Korfball Liga NW wird mit dem Regionalligaspiel SG Pegasus 2 gegen SG Pegasus 1 am 4. September um 11:30 Uhr in Bergisch Gladbach eröffnet. Die Arbeit des Staffelleiters beginnt jedoch viel früher. Die Einladungen zum Staffeltag müssen schon vor der Sommerpause verschickt werden. Danach wird der Jahresbericht geschrieben und dann geht es auch schon fast wieder los mit dem Spielbetrieb. Es wird also nicht langweilig.
korfball.de: Auf internationaler Ebene hat es in den letzten Jahren viele Regeländerungen gegeben. Zu nennen wären beispielsweise die Einführung der „Shot-Clock“, der „Real Playing Time“ oder neue Regelungen bezüglich der Ein- und Auswechslungen. Auch bei der kommenden Europameisterschaft wird es wieder Regelexperimente geben. Wie wird entschieden, ob und wann solche Regeln auch in Deutschland übernommen werden und gibt es für die Saison 2016/2017 neue Regeln?
Jan Weber-Winkels: Wir sind bemüht Regeländerungen auf internationaler Ebene so schnell wie möglich auch in das deutsche Regelwerk zu übernehmen. Die IKF passt das Regelwerk jedes Jahr an. Meistens sind es jedoch nur minimale Änderungen in der Formulierung, die keinen großen Einfluss auf das Spiel an sich haben. Größere Änderungen, wie beispielsweise das „Shot Clock“ Experiment bei der kommenden Europameisterschaft (Die „Shot Clock“ soll schon bei Ballgewinn in der Verteidigung starten, Anm. korfball.de), werden erst auf internationaler Ebene getestet und dann in das offizielle Regelwerk der IKF übernommen. Nationale Regelwerke dürfen solche neuen Regeln meistens sogar anpassen oder gar ausschließen. Generell macht es aber immer Sinn, neue Regeln so schnell wie möglich auch in Deutschland umzusetzen. Hierbei muss allerdings immer mit den Vereinen und Funktionären geprüft werden, wie und wann die Regeln eingeführt werden können. Die Einführung der „Shot Clock“ war damals beispielsweise mit finanziellen und personellen Anstrengungen verbunden.
korfball.de: In der Saison 2016/2017 werden erstmals auch Zweitmannschaften in der Regionalliga zugelassen. Warum diese Entscheidung? Welche Zweitmannschaften werden in der kommenden Regionalligasaison an den Start gehen?
Jan Weber-Winkels: Dieser Schritt war ein gemeinsamer, den wir als Liga zusammen mit den Vereinen geplant haben. Ziel war es vor allem die Attraktivität der höchsten Spielklasse weiter zu steigern. Nach dem Rückzug von Grün-Weiß Castrop-Rauxel aus der Regionalliga war diese Umstrukturierung notwendig geworden. Die Tür zur Regionalliga auch für Zweitmannschaften zu öffnen war meiner Meinung nach die richtige Entscheidung und kann ein zukunftsfähiges Modell sein, auch weil die Durchlässigkeit zwischen Ober- und Regionalliga wieder gegeben ist. Mit Pegasus 2 und Schwerin 2 werden zwei Reserveteams in der kommenden Regionalligasaison an den Start gehen.
korfball.de: In welchem Modus wird die kommende Regionalligasaison gespielt? Gibt es Playoffs? Welche Mannschaften steigen ab beziehungsweise auf?
Jan Weber-Winkels: Gespielt wird eine klassische Hin- und Rückrunde. Nach der Hauptrunde finden, wie in der Saison 2015/2016, die „Finals“ zwischen dem ersten und zweiten der Hauptrunde statt. Gespielt wird hier im Modus „Best of Three“. Neu ist, dass nicht nur der siebtplatzierte absteigt, sondern auch der Sechste der Hauptrunde mit dem Vizemeister der Oberliga in die Relegation geht. Hier gibt es ein Hin- und ein Rückspiel. Wir können uns also auf eine spannende Saison mit spannenden Endspielen freuen.
korfball.de: Der Pokalwettbewerb musste in der letzten Saison aufgrund von Schiedsrichtermangel abgesagt werden. Wird es in dieser Saison wieder einen Pokalwettbewerb geben?
Jan Weber-Winkels: Die Absage des Pokalwettbewerbs in der letzten Saison war bitter, aber leider nicht anders möglich. 2016/2017 wird der Wettbewerb aber selbstverständlich wieder ausgetragen. Die Paarungen stehen bereits fest.
korfball.de: Vielen Dank für das Gespräch.
von hmenker