6. Juni 2016

EM-Quali R1 * Report 6 | Finalsieg gegen Polen mit 25:14

Vielleicht starten wir hiermit: Eigentlich wollten wir jetzt endlich in den Flieger nach Düsseldorf steigen, denn wir schafften es, heute Morgen um 9:30 auf Germanwings 4U9755 umgebucht zu werden. Nach einer unfreiwilligen Nacht in Wien endlich heute Morgen nach Hause. Das war der Plan. Gerade wird mitgeteilt, dass unser Flug um 3,5 Std. auf 13:00 Uhr verschoben wurde. Da hilft auch die aktuelle Durchsage nichts, dass wir zum Mittagessen im Bereich des F-Gates eingeladen werden. Werfen wir einfach einen Blick zurück auf unsere Finale gestern in Nitra.
Das eigentliche Ziel der Qualifikation zur EM in den Niederlanden hatten wir ja schon mit dem Halbfinalsieg gegen die Slowakei erreicht. Im Finale ging es eigentlich nur noch um zwei Dinge: wer bekommt den 5 cm größeren Pokal und: „Wem gebührt die Ehre, als Turniersieger nach Hause zu fahren“? Das gelang den favorisierten Katalanen im Finale der „West“-Gruppe in St.Etienne/Frankreich nicht, denn sie unterlagen der Türkei mit 12:14. Für uns war sonnenklar: wir wollten gegen Polen gewinnen. In den beiden Teammeetings gab es allzu viel nicht mehr zu besprechen. Wir hatten 3 Spiele im Turnier gewonnen und wollten dem einen vierten Sieg hinzufügen. Deutschland als Turniersieger zu feiern, gibt es nicht alle Tage. Es gab kurze taktisch-sportliche Hinweise zu den Gegnern, aber im Wesentlichen galt dies: „nicht von der Hektik der Polen anstecken lassen, sondern mit Ruhe unseren besseren Korfball spielen und mit Ruhe die besten Chancen suchen und dabei auch die zweite und dritte Chance suchen und dann auch clever nutzen.“
Es war zu Beginn das schwerste unserer Spiele. Bis zur Mitte der erste Halbzeit war es ein Schlagabtausch bis zum 5:5. Erst danach hatten wir uns „an Polen gewöhnt“ und warfen 6 in Folge. Henning Peuters analysierte dies nach Spielende so:
„Zunächst Respekt an die Polen. Sie haben Qualitäten und haben sie auf das Feld gebracht. Bis zum 5:5 war es vom Ergebnis her ein ausgeglichenes Spiel. Nach zwei Tagen ohne diesen Druck des Gegners musste unser Team erst einmal merken, wie man mit diesem Druck umgeht. Aber wir haben es gemerkt und dann Lösungen gefunden, im Angriff entscheidende Körbe zu machen, dabei sehr gut verteidigt zu haben um dann nach und nach unsere Führung auszubauen. Besonders bemerkenswert fand ich wieder einmal, dass wir mit 4 Wechseln gleichzeitig keinerlei „Riss im Spiel“ hatten, sondern eine herrliche Kontinuität gezeigt haben.“
Anmerkung: In der ersten Halbzeit gewannen wir 13:8 (Differenz 5), in der 2. Halbzeit 12:6 (Differenz 6). Wir haben also unsere Dominanz ausgebaut.
Peuters weiter: „Wir sind froh über unser Gesamtqualität. Das hat dazu geführt, dass wir das Spiel an uns gerissen haben. Wir hatten das Ziel, dieses Spiel zu beherrschen und das ist gelungen. Auch mit allen 12 eingesetzten Spielern.“
Zu den Fakten: nach dem Ausgleich zum 5:5 gingen wir mit 5:10 in Front und schlossen die erste Halbzeit ab mit 8:13.
Nach der Pause warfen wir doppelt so viel Körbe als der Gegner. Wir setzten uns einfach durch, ohne bei der Spielqualität einzubüßen. Ein Finalsieg mit 11 Körben Differenz spricht für sich.
nach der Siegerehrung von links: Henning Peuters, Tobias Kehlenbach, Thorben Hussmann, Ina Heinzel, Johanna Peuters, Karen Fuchs, Steffen Heppekausen, Johanna Gnutt, der Siegerpokal, Timon Orth, Jana Kierdorf, Dominic Düring, Anna Schulte, Stefan Eckloff, Sven Müller, Jan de Jager, in Front: unsere Fahne mit Gastlandflagge, Foto: Jochen Schittkowski
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Zur Siegerehrung nahmen wir jedenfalls den größeren Pokal in Empfang, danken dem Ausrichter KK Nitra für eine perfekte Ausrichtung des „East“-Turniers und begaben uns auf den Weg nach Wien, um am Abend den Flug nach Düsseldorf zu erreichen. Das hat leider nicht geklappt, denn, siehe oben und Meldung von gestern Abend: wir sitzen immer noch in Wien und warten darauf, dass es endlich 13:00 wird.
Die Bedeutung dieses Ergebnisses… …ist einfach. Aus der Gruppe „Ost“ in Nitra/Slowakei sind Deutschland und Polen, aus der Gruppe „West“ in St. Etienne/Frankreich sind Türkei und Katalonien für die Endrunde der Europameisterschaften in den Niederlanden qualifiziert und vervollständigen somit das nun 10 Nationen umfassende Teilnehmerfeld.
Pikanterweise findet diese Endrunde in den Niederlanden in Dordrecht statt, der Heimatstadt unseres 2. Trainers Jan de Jager. Das wird uns organisatorisch helfen, eine gute Basis für das Turnier zu finden, das vom 22.-30. Oktober stattfinden wird.
Im Spiel gegen Polen starteten wir mit dieser Aufstellung:
Erster Angriff: Sven Müller, Dominc Düring, Karen Fuchs, Jana Kierdorf,
Erste Verteidigung: Timon Orth, Steffen Heppekausen, Johanna Gnutt, Anna Schulte.
Stefan Eckloff ersetzte in Halbzeit 2 Steffen Heppekausen. Für Dominc Düring kam Thorben Hussmann, für Johanna Gnutt Ina Heizel und für Anna Schulte Johanna Peuters.
Korbschützen im Finale:
Jana Kierdorf5
Johanna Gnutt4
Sven Müller3
Dominic Düring2
Timon Orth2
Anna Schulte2
Steffen Heppekausen2
Thorben Hussmann2
Ina Heinzel1
Stefan Eckloff1
Karen Fuchs1
Die deutschen Korbschützen im Gesamtturnier:
Jana Kierdorf12
Johanna Gnutt12
Anna Schulte11
Timon Orth9
Sven Müller8
Steffen Heppekausen8
Dominic Düring7
Thorben Hussmann7
Stefan Eckloff6
Karen Fuchs6
Johanna Peuters5
Ina Heinzel4
Platzierung des Turniers:
1.Deutschland95 Körbe
2.Polen82
3.Slowakei79
4.Schottland37
5.Serbien46
6.Griechenland61
7.Armenien32
Das war die Berichterstattung der EM-Quali-Runde in Nitra/Slowakei.
Liebe Grüße vom Flughafen Wien-Schwechat, Gate F.
Danke für Euer Interesse
Jochen Schittkowski, Teammanager