4. Juni 2016

EM-Quali R1 * Report 4 | Am Rande notiert

Tag 2 in Nitra. Heute also das Halbfinale bei dieser Qualifikation. Wir spielen als Gruppensieger heute Nachmittag erst um 17:50. Zeit genug also, einmal nicht auf unser Programm zu sehen, sondern mal rechts und links zu schauen, was sonst noch so passiert am Rande des Turniers. Es gibt schon einige kuriose oder auch interessante Dinge zu entdecken.

Nitra

…ist die älteste Stadt der Slowakei. Auf dem Burghügel wird 816 als erste urkundliche Erwähnung notiert. Korfball in Nitra ist deutlich jünger. Seit 1993 begann sich unsere Sportart in Nitra zu entwickeln. Es entstand der erste Korfballklub, der allerdings in 2000 wegen „Meinungsverschiedenheiten“ geteilt wurde. In 2010 wurde der Korfballclub reaktiviert. Und heute? 6 Jahre danach richtet dieser Klub ein Qualifikationsturnier zur EM aus. Und das sogar ziemlich gut. Respekt und „Hut ab“ vor dieser Leistung.

Turniertrikot

Wie fast immer gibt auch bei diesem Turnier ein Turniertrikot. Vorne zeigt der Träger, um welchen Sport es sich handelt. „KORFBALL“ konnte kaum größer auf der Brust prangern. Und hinten wird gezeigt, worum es geht: „Road to Holland“. Und drumherum alle teilnehmenden Nationen. Schöne Idee.

Werbung für Korfball von morgen

Bekanntlich finden ja im nächsten Jahr die World Games in Breslau/Polen statt. Werbung dazu macht bereits heute das polnische Team. Ihre Aufwärmshirts ziehrt das WG-Logo und die Stadt „Wroclaw“. Wir können da nur lächeln, denn Deutschland ist qualifiziert und nimmt teil.

Korfball in Griechenland

Das griechische Team gehört hier nicht zu den Besten. Auf dem Rücken zeigen sie aber stolz, für welches Land sie hier auflaufen: „HELLAS“ prangt in großen Lettern. Ich hatte Gelegenheit, mit dem griechischen Teammanager zu sprechen. Nach einem „Kalimera“ am Morgen erzählte er mir etwas über Korfball in Griechenland. Es gibt eigentlich nur zwei Klubs. Einen in Athen, einen in Thessaloniki. Viel zu weit entfernt, als dass dort eine Liga entstehen könnte. Außerdem gibt es keine Jugendligen. Es steht den Griechen also noch viel bevor, um in der Zukunft bestehen zu können. Aber sie haben es vor. Unterstützt wird das griechische Team von zwei Niederländern, die Wurzeln in Griechenland haben. Und es gibt einen niederländischen Trainer, der in diesem Fall allerdings das Team nur einmal zu einem Training zusammen hatte. Jedes Team fängt irgendwann mal irgendwie an. Ich glaube, schwieriger als hier, geht es aber kaum. Bemerkenswert allerdings: Die Griechen logieren in einem besseren Hotel als wir.

Korfball in Armenien

Armenien war für mich bisher das Geburtsland eines guten Fussballspielers meines Lieblingsvereins. Aber Korfball? Klang exotisch. Ich saß beim TM-Meeting neben dem Präsidenten des Armenischen Korfball-Verbandes. Und er gab mir seine Karte. Am nächsten Tag spielte er mit der Rückennummer 19 im Team. So ist es oft: Jeder muss alles machen. Bei der Hymne drehen sich alle Armenier zur Fahne, einige mit der Hand auf der Brust. Der Coach trägt übrigens ein grosse Trikot, auf dem prangert: „National Korfball-Team Armenia“. Der Klang seiner Aussprache erinnert irgendwie an die Sprache, die unser Coach Jan de Jager spricht. Es ist Atte van Hastrecht und kommt aus Groningen. Sein Sohn spielt mit Sven Müller bei Nic Alpha/NL.

Souvenirs und Wimpel

Könnt ihr Euch vorstellen, dass die Jury darüber diskutiert hat, das Einlaufen und die Nationalhymnen zu streichen, weil die Zeit zwischen den Spielen etwas zu knapp ist? Dem haben wir aber beim TM-Meeting einen Riegel vorgeschoben. Der Ausrichter hatte die komplette Zeitplanung darauf aufgebaut und Alles vorbereitet und so werden also jetzt, zu Recht, alle Spieler beim Einlaufen vorgestellt und die Nationalhymne gespielt. Danach Händeschütteln aller Spieler und die Überreichung des Gastwimpels. Wir haben mittlerweile die Wimpel Serbiens und Schottlands. Das ist immer eine nette Geste, die zum Sport dazugehört. Und noch besser: Das schottische Team überreichte uns gestern ein schottisches Stofftier mit Schottenmützte.

unsere Korbschützen nach Tag 1

Jana Kierdorf5
Johanna Gnutt5
Stefan Eckloff5
Timon Orth5
Dominic Düring4
Sven Müller4
Anna Schulte4
Thorben Hussmann4
Johanna Peuters3
Ina Heinzel3
Steffen Heppekausen3
Karen Fuchs3
Unser Gegner um 17:50 wird Gastgeber Slowakei sein. Die Slowaken besiegten Griechenland soeben mit 17.6. Wir haben also gerade das richtige Team im Teammeeting analysiert.
ABC-Hotel, Nitra, Slowakei,Jochen Schittkowski,
Quellen: Flyer „Sport in Nitra“, Stadt Nitra 2012, eigene Recherchen