1. November 2015

WM-REPORT 3 * NED-GER, gegen den Weltmeister

Den Verlauf dieses Spieles kannten wir vorher. Nicht erst seit wir in Antwerpen angekommen waren, sondern schon seit der Veröffentlichung der Auslosung. In einer Gruppe mit dem amtierenden Weltmeister zu spielen verursacht nicht wirklich Freude. Wir spielten gegen „Oranje“. Gestern um 18.00.
Auch die Aufmunterungsgesänge unserer deutschen Fans „… ohne Holland fahr’n wir zur EM…“ mochten da wenig ändern. Abgesehen davon, dass wir nicht über Fußball reden, sondern über Korfball. Der Weltmeister ist übermächtig. Die Frage war, wie immer, wie gehen wir mit diesem Gegner um? Die Trainer wollten dies:
„Das Ergebnis ist unwichtig. Dass die Niederlande sehr stark sind, wollen sagen, für uns unbesiegbar sind, wissen wir. Betrachten wir das Spiel als Vorbereitungsspiel auf das, was uns morgen gegen Tschechien erwartet. Wir wollen alles das unter größtem Druck testen und spielen, was wir in den letzten Monaten trainiert haben. Wir wollen sie nicht einfach spielen und gewinnen lassen. Wir wollen dagegen halten. Wir wollen versuchen, zu kommunizieren und in Bewegung zu bleiben. Die Holländer wollen den Ball kontrollieren und halten. Versucht, das zu verhindern. Dies ist ein Test für Tschechien.“
Soweit war dann ja mal alles klar.
Das Spiel begann fulminant. Wir hielten dagegen, Nach der ersten Hälfte der ersten Halbzeit, also nach 12 Minuten stand es 6:5 für die Niederlande. Unser Team beherzige alles zuvor Gesagte. Dann allerdings warfen die Holländer vier in Folge, Ina Heinzel machte das 6:10, dann noch einmal fünf in Folge. Zur Halbzeit lagen wir 15:7 zurück.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir zunächst zufrieden. Das Team setzte die Vorgaben um. In der Halbzeit wurde das Startteam:
Heppekausen, Kloes, Gnutt, Anna Orth (erster Angriff), Schafföner (heute Kapitän), Düring, Heinzel und Holtkotte
Komplett getauscht. Das war geplant und angekündigt, denn wir wollten jeden Spieler zum Einastz kommen lassen.
Es kamen nach der Pause:
Eckloff, T.Orth, Kierdorf, Anna Schulte, Müller, Rudolph, Fuchs. Martin Schafföner blieb auf dem Feld.
Sven Müller und Carolin Rudolph, Foto: Schittkowski
Karen Fuchs, Foto: Schittkowski
In Halbzeit 2 spielten wir nicht mehr so druckvoll und liessen den Niederländern viele Möglichkeiten, ihre Souveranität auszuspielen. Wir „verloren“ die 2. Hälfte etwas unter Wert mit 20:5, sodass unter dem Strich eine 35:12 Niederlage zu dokumentieren ist.
Damit können wir leben, weil vorhersehbar. Unser Ziele für das Spiel waren erreicht. Die Atmosphäre in der Halle besser als gestern. Die Tribüne bis auf den letzten Platz belegt. Ca. 100 Niederländer tunkten die Zuschauer in orange, die ca. deutschen Fans machten mehr Lärm, auch wenn zum Schluss ein Trommelfell von unserem Physio getapt werden musste.
Was bleibt?
Die Hoffnung auf einen Sieg heute Abend um 20:00 Uhr gegen Tschechien. Das Team absolviert gerade eine Trainingseinheit und wird jetzt im Hotel zurückerwartet.
Wir werden übrigens seit gestern von einem Kamera-/Reporterteam des WDR begleitet. Die Kamera scheint überall zu sein. Spannend. Das Team aus Köln folgt uns auch übermorgen nach Gent und wird dann am kommenden Wochenende die Finals aufnehmen.
Zum Schluss die Korbschützen von heute:
Timon Orth2
Martin Schafföner2
Ina Heinzel2
Dominic Düring2
Fabian Kloes2
Stefan Eckloff1
Steffen Heppekausen1
Liebe Sonntagsgrüße aus Antwerpen.
Jochen Schittkowski, Team-Manager dt. Korfball-Nationalmannschaft Tryp-Hotel, Antwerpen, Belgien.