2. November 2014

EKC Report 11 * 17:18-Niederlage gegen Katalonien

Bei einer Niederlage kann niemand zufrieden sein. Wir natürlich auch nicht. Wir wollten gewinnen und den 9. Platz dieser EM belegen. Haben wir nicht geschafft. Gestern Abend verloren wir das Spiel gegen Katalonien mit einem Korb Differenz. 17 : 18 stand zum Schluss auf der Anzeigetafel. Wir sind Zehnter dieser EM. Wir sind nicht zufrieden, aber wir haben erhobenen Hauptes das Feld verlassen.
Vielleicht dies vorweg: Diese Woche war lang. Am Freitag hatten wir spielfrei, am Samstag unser Spiel gegen Katalonien erst um 20:00. Das waren fast 2 Tage ohne Turnierbeteiligung. Natürlich hatte unser Gegner auch dieses spielfreie Zeit. Es galt also das Team gestern Abend für unser „Finalspiel“ zu motivieren. Das musste ohne den Bundetrainer geschehen, der mit einer Magen- und Darminfektion das Bett hüten musste. Vincent van der Slot übernahm diesen Part gut. Auch am Abend während des Spieles, an dem dann beide doch wieder auf der Bank saßen, wurden die Rollen getauscht, Vincent war „headcoach“.
erste deutsche Acht vor dem Spiel gegen CAT, Fotos Spelten/KNKV
„Wir wollen gewinnen, wir spielen hier zwar statistisch um den 9. Platz, aber nur wegen des Regelwerkes. Leistungsmäßig ist dies das Spiel um Platz 7.“ So war die Botschaft vor diesem Spiel. Wir taten Alles, um die Motivation zu erreichen, zu halten und zu erhöhen. Das merkte man auch beim Anpfiff. Natürlich wussten wir, dass Katalonien eine andere Qualität besitzt, als unserer letzten beiden Gegner Slowakei und Schottland. Wir haben schon so oft gegen die Katalanen gespielt, um zu wissen, dass wir auf Augenhöhe spielen würden.
Die ersten 10 Minuten spielten wir „wie aus einem Guss“ und führten das Spiel immer mit 2 Körben Differenz. Es war Harmonie im Spiel, Druck, Spielstrategie und Treffsicherheit. So konnte es weitergehen.
Ging es aber nicht.
Ab Minute 11, also ungefähr Mitte der ersten Spielhälfte verloren wir den Faden. Die Katalanen warfen ihre Körbe 4, 5 und 6, wir nur einen, dann 7, 8, 9, wir wieder nur einen, dann 10, 11, 12. In dieser „Halbzeit der Halbzeit“ warfen die Katalanen neun Körbe, wir drei. Halbzeitstand: 9:12, 3 Körbe Differenz gegen uns. So schnell kann man ein Spiel drehen.
„Do you want to win?“ “Wollt ihr gewinnen?”, diese Frage wurde ein der Kabine zur Halbzeit gestellt. Nicht leise. Wir waren so gut in dieses Spiel gegangen, haben es dominiert und es dann aus der Hand gegeben. Bei einem Spiel auf diesem Niveau entscheiden Kleinigkeiten über Erfolg oder Niederlage. Es wurde mehr Konzentration eingefordert, wir wollten gewinnen.
Halbzeit 2
Wir waren wieder da. Uns gelang nie die Führung in dieser Spielhälfte, aber wir hielten die Differenz auf einen oder zwei Körbe. Das war das Spiel auf Augenhöhe, das Deutschland-Katalonien ausmacht. Wir griffen an. „Wir spielen zwar morgen um Platz 7 und 8 (also höher als wir heute), aber wir spielen nicht auf diesem hohen Niveau“, so Bandor Nagy, ungarischer Manager nach dem Spiel zu uns.
Das Niveau war hoch, das Spiel war gut. Ich stelle fest: Wir bekamen 3 Strafwürfe gegen uns, die keine waren. Der polnische Unparteiische Marciej Golawski sah Dinge, die kein anderer sah. Ich schiebe die Schuld nicht auf den Referee. Wir haben verloren, nicht er, aber erwähnt werden müssen sie. So ist der Sport.
Dass wir gewinnen wollten, konnte man jetzt sehen. Die Qualität in unserem Spiel war hoch. Ruben Boode nach dem Spiel: „Wir können stolz sein. Wir haben unsere geplante Strategie umgesetzt, wir fangen so an zu spielen, wie wir demnächst spielen wollen. Ob wir hier Neunter oder Zehnter geworden sind, ist dabei nebensächlich. Wir sind auf dem besten Weg“.
Da gibt es nichts zu ergänzen. „Wer kämpft, darf verlieren.“ Könnte ein morgendlicher Motivationsspruch sein. Wir haben ein tolles Spiel abgeliefert und verloren. Es gibt kein Grund für Enttäuschungen.
Auch wenn unsere Leitidee „wir sind das Team“ lautet, hier doch die individuelle Korbschützenliste. Sie soll nicht dazu dienen, Leistungen einzelner hervorzuheben, denn ein Korb kann auch nur fallen, wenn es eine gute Vorarbeit gibt oder ein guter Pass gespielt wird. Diese Statistik gibt es nicht.
Für die Chronik:
Dominik Düring5
Susanne Peuters4
Sven Müller3
Anna Schulte1
Timon Orth1
Linda Schiller1
Anna Orth1
Henning Eberhardt1
Zum Schluss:
Heute also die Finalspiele um die Plätze 8 bis 1. Das Team kommt heute ohne einen Tagesplan aus. Frühstück individuell Mittagessen um 12.00 Das Finale um die Europameisterschaft zwischen Niederlande und Belgien um 17.00 Uhr Danach Siegerehrung und dann das gemeinsame Abendessen aller Nationen auf einer Farm außerhalb von Maia und die „players party“.
Unser Rückflug aus Portugal ist für Montag, 12:35 ab Porto terminiert.
Ich nehme an, wir „lesen“ uns noch.
Grüsse aus Maia
Jochen Schittkowski
Hotel Premium, Zimmer 408, „Tobis Wellnessbude“