29. Oktober 2014

EKC Report 8 * Sieg gegen die Slowakei

Da ist er also nun: der erste Sieg bei den diesjährigen Europameisterschaften in Maia. Er fiel hoch aus: unser Team gewann 26 : 9 gegen die Mannschaft aus der Slowakei. Es gibt nichts überschwänglich zu bejubeln, unser Gegner war Vierter der Gruppe D und zählt im Ranking zu den B-Nationen. Alles andere als ein Sieg wäre unakzeptabel gewesen. Trotzdem freuen wir uns.
Rudolph, Orth
Schulte, Eberhardt
Orth, Kierdorf
Düring
„Wir müssen das Spiel von gestern vergessen, wir müssen daraus lernen, aber heute haben wir ein neues Spiel zu absolvieren und wir werden es gewinnen“, Ruben Boode im Teammeeting. Diese Turnierwoche ist lang und die erbarmungslose Qualifikation des Turniers erlaubt keine Fehler. Siehe unser 4. Platz der Gruppe A. Es galt, das Negative von gestern zu vergessen, um jetzt bei den beiden anstehenden Kreuzspielen soweit wie möglich nach vorne zu kommen. Ein Sieg war obligatorisch und er war auch tatsächlich nie gefährdet.
Das Team aus der Slowakei war einfach zu harmlos, als dass es uns zu irgendeinem Zeitpunkt hätte gefährlich werden können. Unser Team hat die Niederlage im Golden Goal gestern gegen Russland gut verarbeitet. Unser nächstes Ziel war die Erreichung des 10. Platzes bei dieser EM. Durch diesen Sieg haben wir den ersten Schritt gemacht. Dass wir jetzt „nur“ noch max. Platz 9 dieser EM erreichen können, muss das Team vergesse. Wir haben jetzt unser Ziel neu definiert: nämlich diesen Platz 9 auch zu erreichen.
Dafür mussten wir heute zum ersten Mal in die 2. Sporthalle in Maia fahren. Der Transportservice klappt gut, nicht perfekt, aber gut. Der Busfahrer fuhr uns nämlich zunächst in die Halle 1, um dann von uns erklärt zu bekommen, dass heute mal Halle 2 „angesagt“ war.
Wir starteten mit: Erster Angriff: Henning Eberhardt, Dominic Düring,Katharine Holtkotte, Anna Schulte Erste Verteidigung: Matthias Friedel,Timon Orth,Caroline Rudolph, Jana Kierdorf
Während des Spieles wurden allerdings alle Spieler eingesetzt, natürlich unterschiedlich lang. Aber das kann sich morgen bereits wieder ändern. Positive Zwischenbilanz: alle Spieler sind einsatzbereit und unverletzt, obwohl unsere Physioabteilung alle Hände voll zu tun hat. Ich teile mein Zimmer mit Thobias Kehlenbach, unser Physio Nr. 1, der permanent unsere Spieler behandelt.
Zum Spiel: Es gibt wenig Spektakuläres zu berichten: die Slowakei war einfach zu schwach. Wir warfen 26 Körbe und ließen nur 9 zu. Wenn man eine Kritik zulassen wollte: es hätten auch noch 5 Körbe mehr sein können. Aber unser Team nahm die Slowakei nicht auf die leichte Schulter, sondern spielte so souverän, wie es sich bei einer EM gegen einen solchen Gegner gehört. Das erhoffen wir uns auch für Morgen.
Dann nämlich sollte uns der zweite Sieg gelingen, der dann zum Spiel um Platz 9 und 10 berechtigt, mit anderen Worten: siegen wir morgen, ist Deutschland für die WM im nächsten Jahr in Belgien qualifiziert. Unser Gegner steht noch nicht fest, er wird erst heute Abend um 20:00 ermittelt, und zwar zwischen Schottland und der Türkei.
Sollte dies gelingen, niemand zweifelt daran, wird unser Gegner im Platzierungsspiel wohl Katalonien sein, die im Pool B überraschend Vierter wurden, weil sie im entscheidenden Spiel gegen die Tschechen in der Schlusssekunde den Siegtreffer für Tschechien hinnehmen mussten. Uns teilt also ein ähnliches Schicksal.
Für die Chronik, hier unsere Topscorer von heute:
Jana Kierdorf:4 Körbe
Carolin Rudolph:3 Körbe
Henning Eberhardt:3 Körbe
Dominic Düring:3 Körbe
Timon Orth:3 Körbe
Der Schiedsrichter der Partie, Piotr Osinski/Polen, hatte keine Mühe mit unserem Spiel.
PS: In Maia sind nicht nur die 18 Teilnehmer des deutschen Teams am Start. Als Schiedsrichter für diese EM wurden Georg Berkel/Castrop-Rauxel und Frank Diekmann/Köln berufen, die bereits einige Spiele leiten durften. Wir treffen uns ab und zu in Maia. Heute in Halle 2. Georg: „Jochen, immer, wenn ich deine Artikel lese, habt ihr verloren, heute hab ich nicht gelesen, und ihr habt gewonnen!“. Was lernen wir daraus? „Georg, lese bei dieser EM ja keinen Artikel auf korfball. de mehr!“ Morgen geht’s für unsere deutschen Referees nach Hause. Danke Georg, danke Frank, guten Job gemacht.
PSPS: Um Euch auch im deutschinternen Korbshooting-Wettkampf auf dem Laufenden zu halten: Manager führt jetzt 2:0 gegen den Physio. Der Manager feiert nicht euphorisch, freut sich aber:-)
Wir warten auf das Abendessen. Nach dem Spiel waren wir in der Schwimmhalle neben unserem Hotel. Die Tage sind lang, jede Abwechslung ist willkommen. Ein Tag klingt aber bedeutend angenehmer aus, wenn wir gewonnen haben.
Freudige Grüße aus Maia, boa noite!
Jochen Schittkowski
von Jochen Schittkowski (geändert von Ingo Feltes)