27. Oktober 2014

EKC Report 5 * Porto, der Kopf ist wieder frei

Die Enttäuschung gestern war groß. Die Frage war nur, wie schnell kann das Team die Niederlage gegen England verarbeiten. Gute Ansätze gab es schon am Abend. Die Niedergeschlagenheit war schon beim Dinner verflogen, die ersten Witze machten die Runde. Wir bauten auf den heutigen freien Tag im Turnier. Wir verbrachten ihn in Porto. Soeben kommen wir von dort zurück und absolvieren ein leichtes Training in der Halle.
Diese Einheit war vorgebucht. Die Trainer wollten das Team entscheiden lassen, ob heute trainiert wird, oder wir den kompletten Tag zum Entspannen nutzen. Denn: Vor dem Spiel gegen Russland morgen um 16:00 Uhr haben wir eine Trainingseinheit am Vormittag. Das Team sprach sich mehrheitlich für die Einheit heute aus und so stehen wir in der Halle und haben eine Spielhälfte zur Verfügung. Auf der anderen Seite trainierte Katalonien. Das gestern gegen Portugal ein spannendes Match ablieferte. Übrigens: die sonst spärlich besuchte Halle war gestern ziemlich gefüllt. Die Fans aus Portugal und Katalonien gaben ihr Bestes, um ihre Teams zu unterstützen.
deutsches Team vor dem Rathaus, Geburtstags"kind" Henning schwebt, Foto: JSI, 27.10.14
Porto war entspannend. Wir hatten am Vorabend ein Programm erarbeitet, dass viel bieten sollte. Wir fuhren um 9:00 mit der Metro von Maia nach Porto und waren nach 25 Minuten am Trinidad, 10 Minuten Fußweg zum Rathausplatz, als wir in den Sightseeing-Bus einstiegen, der uns eine erste Runde durch die Altstadt fahren sollte, jeder den Kopfhörer im Ohr, um vom Band zu hören, an welcher Sehenswürdigkeit wir gerade vorbeifuhren. Die Sonne lachte vom Himmel, gut dass wir Creme mir Faktor 20 dabei hatten. Wir saßen auf dem Oberdeck, über uns nur der wolkenlose Himmel Portugals. Unser Team witzelte bereits wieder wie am ersten Tag, an das Team von der Insel dachte schon niemand mehr. Porto ist nicht nur eine sehr alte Stadt, sondern auch noch topographisch interessant gelegen. Sie entwickelte sich vom Fluss Duoro hügelwärts zu beiden Seiten des Tales, sodass der Bus zwar etliche Höhenmeter überwinden musste, dies aber auch anderereits zu erstaunlichen Aussichten und Perspektiven führte. Nach 30 Minuten stiegen wir in eine 100 Jahre alte historische Straßenbahn um, fuhren 30 Minuten den Duoro bis zu dessen Mündung in den Atlantik hinunter. Seeluft, Möwen, Sandstrand, Leuchttürme und eine beeindruckende Atlantikbrandung sind bestens geeignet, die Gedanken „aufzuräumen“. Danach mit dem Sightseeing-Bus zurück in die Altstadt, Mittagessen und „Altstadtflair schnuppern“ in eigener Regie, Treffpunkt auf der Seite, auf der die Portweinkellereien seit hunderten von Jahren Portwein produzieren, mit dem Bus zum Trinidad, dann noch 25 Min. Metro, und Maia hatte uns wieder.
Zurück im Hotel, alle sind entspannt. Gerade in der Halle gab es doch Diskussionsbedarf und das ist gut so. Auch nach Trainingsende wurden noch Freiwürfe trainiert. Das Team will den Sieg, wir wollen alle den Sieg, wir glauben daran und dafür wird gekämpft. Tobi‘s morgendliche Motivationsmessages tragen dazu bei: Gestern:
Wenn du einmal aufgibst, wird es zur Gewohnheit, deshalb: gebe niemals auf. Michael Jordan“.
Besser als mit dieser Botschaft diesen Report zu schließen, geht es nicht. Daher:
Guten Abend aus Maia, Portugal. Morgen schlagen wir Russland.
Jochen Schittkowski Trainingshalle 1, Maia, Portugal