7. April 2014

DJC 2014: Viel Spannung und am Ende je drei Titel für WTB und RTB

Beim diesjährigen Deutschen Jugend Cup in Castrop-Rauxel konnten WTB und RTB jeweils drei Siege erringen. Während die Gastgeber in der A-, B- und F-Jugend triumphierten, nahmen die Gäste die Pokale für C-, D- und E- Jugend entgegen. Wie Nahe die Kontrahenten diesmal beieinander lagen, zeigen die Ergebnisse: Vier Spiele wurden mit nur einem Korb Differenz entschieden, das A-Jugend-Finale sogar erst in der Verlängerung.

F-Jugend: KV Adler Rauxel – TuS Schildgen 2:1 (0:0)

Beim DJC-Finale in der F-Jugend zwischen Adler Rauxel und Schildgen stand in der ersten Halbzeit vor allem die Verteidigung im Mittelpunkt. Beide Teams machten es ihrem Gegner sehr schwer, überhaupt einmal zum Wurf zu kommen, sodass es nur wenige gute Chancen gab. Folgerichtig stand es zur Pause 0:0. In der zweiten Halbzeit nahm das Spiel dann etwas an Tempo auf und vor allem Adler konnte davon profitieren. Doch Körbe fielen weiterhin keine. Als sich alle schon auf ein 0:0 und eine anschließende Verlängerung eingestellt hatten, gelangen den Adleranern etwa fünf Minuten vor Schluss zwei Treffer innerhalb von nur dreißig Sekunden. Es war die Entscheidung in diesem Spiel, auch wenn Schildgen kurz vor Schluss noch einmal verkürzen konnte.

E-Jugend: Schweriner KC – SG Pegasus 3:4 (1:1)

In der E-Jugend trafen in diesem Jahr der Schweriner KC und die SG Pegasus aufeinander. Dabei fiel es beiden Mannschaften zunächst schwer, sich gute Chancen herauszuspielen. Eine gewisse Nervosität dürfte dabei auch eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben, schließlich sind die Kinder das Spielen vor so großer Kulisse nicht unbedingt gewohnt. Der SKC hatte seine Aufregung schneller im Griff und ging 1:0 in Führung. Allerdings kam Pegasus, das nur zu siebt angetreten war (die Regeln des DJC erlauben nicht, dass ein Junge als Mädchen eingesetzt werden darf), kam noch vor der Pause zum Ausgleich. Bis dahin war das Ergebnis gerecht, präsentierten sich beide Mannschaften doch recht gleichstark. Nach der Pause ging Pegasus gleich mit dem ersten Angriff in Führung und ließ wenig später sogar noch das 3:1 folgen. Doch die Schweriner kämpften sich nach einer kurzen Schwächephase zurück ins Spiel und waren ebenfalls per Doppelschlag erfolgreich, sodass es kurz vor Schluss 3:3 stand. Wieder sah es nach Verlängerung aus, doch Pegasus gelang der Lucky Punch mit einem schönen Distanzwurf. Dem SKC fehlte nun die Zeit, um noch einmal auf den Rückstand reagieren zu können, und so ging der DJC-Titel in der E-Jugend ins Rheinland.

D-Jugend: EKC Phoenix – TuS Schildgen 4:5 (2:4)

Im ersten Spiel des Tages trafen in der D-Jugend Phoenix und Schildgen aufeinander. Beide Mannschaften kamen etwas schwer ins Spiel, die Nervosität machte sich aber vor allem bei Phoenix bemerkbar und führte zu vielen Ballverlusten. Schildgen wirkte technisch und taktisch etwas reifer und ging dann auch durch sehr schön heraus gespielte Körbe mit 2:0 in Führung. Nach dem ersten Funktionswechsel hatte dann aber auch Phoenix bessere Chancen und verkürzte per Strafwurf. Schildgen zeigte sich davon aber unbeeindruckt und ließ schnell zwei weitere Treffer folgen. Bis zur Pause war Phoenix dann aber noch einmal auf 2:4 herangekommen. In der zweiten Halbzeit gelang Schildgen recht schnell das 5:2 und es sah so aus, als könne sich die Mannschaft nun absetzen. Dass dieser Treffer allerdings der letzte von Schildgen bleiben sollte, hätte wohl niemand gedacht. Aber Phoenix zeigte tollen Kampfgeist und fand ins Spiel zurück. Bereits neun Minuten vor Schluss fiel der Anschlusstreffer zum 4:5. Es war also wieder alles drin und die Erkenschwicker drängten auf den Ausgleich, scheiterten aber letztlich an einer schwachen Trefferquote und am Pech. Und so durfte sich am Ende der TuS Schildgen als DJC-Sieger in der D-Jugend feiern lassen.

C-Jugend: Schweriner KC – TuS Schildgen 9:13 (6:8)

Im C-Jugend-Finale zwischen dem Schweriner KC und dem TuS Schildgen legten beide Mannschaften zu Beginn ein unglaubliches Tempo aufs Parkett. Bereits nach zwei Minuten stand es 2:2. In den ersten zwanzig Minuten standen sich zwei gleichwertige Mannschaften gegenüber, wobei sich die Schweriner etwas treffsicherer zeigten und sich eine 5:3-Führung erspielten. Bei den Schildgenern, die deutlich schneller und beweglicher spielten, drückte dieses Tempo zunächst auf die Trefferquote: Viele Würfe wurden etwas überhastet vergeben. Doch je länger das Spiel dauerte, umso mehr gewannen die Gäste die Oberhand und wurden nun auch genauer in ihren Angriffsaktionen. Aus dem 5:3 für den SKC wurde innerhalb kürzester Zeit ein 7:5 für Schildgen. Zu Pause konnten die Rheinländer den Vorsprung halten (8:6) Die Pause setzte bei den Schwerinern zunächst wieder neue Kräfte frei und sie fanden wieder besser ins Spiel. Allerdings wurden alle Bemühungen um den Ausgleich von einer schwachen Chancenverwertung begleitet, sodass Schildgen seine Führung nicht mehr einbüßen musste. Als dann die Schweriner gegen Ende ihren kraftraubenden Anstrengungen Tribut zollen mussten, konnte Schildgen das Spiel entscheiden. Letztlich verdient, weil sie fast über die gesamte Spielzeit spielerisch überlegen waren, gewannen die Schildgener mit 13:9. Der SKC musste sich mit dem Trostpreis des zweiten Platzes zufrieden geben.

B-Jugend: KV Adler Rauxel – SG Pegasus 11:7 (5:5)

In der B-Jugend bekam es der KV Adler Rauxel mit der SG Pegasus zu tun. Auch in diesem Spiel brauchten beide Teams lange, um richtig im Spiel anzukommen. Dabei war Adler eigentlich von Beginn an überlegen, allerdings fehlte den Angriffsaktionen oft die letzte Konsequenz. Zudem erlaubte eine teilweise unkonzentrierte Verteidigung der SG Pegasus immer wieder gute Chancen, sodass sich die Adleraner Überlegenheit nicht auf der Anzeigetafel niederschlug. Zur Pause stand es 5:5 und beide Teams hatten noch alle Chancen auf den Titel. Nach der Pause wirkte Adler dann viel konzentrierter und ließ vor allem defensiv nicht mehr viel zu. Pegasus traf erst wieder, als Adler das Spiel entschieden hatte. Denn die Westfalen hatten sich bis etwa acht Minuten vor Schluss ein Fünf-Körbe-Polster verschafft, da sie nun vor allem aus der Distanz sehr gut trafen. In den letzten Minuten plätscherte das Spiel dann nur noch so vor sich hin, beiden Mannschaften war klar, dass der Sieger feststand. Am Ende durfte sich Adler nach dem 11:7-Sieg zurecht als DJC-Sieger feiern lassen.

A-Jugend: Schweriner KC – TuS Schildgen 11:10 n. V. (4:3, 8:8)

Was war das für ein Spiel. Das A-Jugendfinale, das alljährliche Highlight des DJC, hielt in diesem Jahr alles, was es versprach: Viel Kampf und Leidenschaft, aber auch viel guter Korfball und nicht zuletzt unglaubliche Spannung ließen das Spiel auch für den neutralen Zuschauer zum Spektakel werden. Vor voller Halle gelang dem SKC gleich mit dem ersten Angriff die 1:0-Führung, doch danach taten sich beide Teams schwer, den Ball im Korb zu versenken, obwohl sich beide Mannschaften viele und gute Chancen herausspielten. In der ersten Halbzeit waren die Teams absolut gleichwertig und schenkten einander nichts, sodass auch die guten Schiedsrichter alle Hände voll zu tun hatten. Nach zwanzig Minuten waren erst vier Körbe gefallen (2:2), mit einem 4:3 für den SKC ging es in die Pause. In der zweiten Hälfte gewann dann zunächst der SKC etwas die Oberhand und konnte sich in der weiterhin eher korbarmen Partie mehrfach einen Zwei-Körbe-Vorsprung erspielen. Die Schildgener wurden vor allem von den starken Damen des SKC immer wieder vor große Probleme gestellt, hatten allerdings bei den Herren immer wieder genug Angriffspower, um ihre Farben im Spiel zu halten. Als der SKC aber kurz vor Schluss wieder mit zwei Körben (8:6) führte, sah es aus, als könne das bereits zum Titel reichen. Doch Schildgen bewies eine tolle Moral und Nerven aus Drahtseilen und glich das Spiel mit zwei Distanzwürfen aus. Und noch waren etwa 1:30 Minuten zu spielen und der SKC konnte sich glücklich schätzen, in dieser Phase nicht noch einen Treffer hinnehmen zu müssen. Das Spiel, das so intensiv und teilweise hart (zwei gelbe Karten) geführt wurde, wie man es von Jugendspielen kaum kennt, ging also in die Verlängerung. Schildgen konnte hier zunächst den Schwung der letzten Minuten mitnehmen und ging zweimal in Führung, die aber vom SKC jeweils postwendend ausgeglichen wurde (10:10). Schließlich gelang es dann den Schwerinern etwa zwei Minuten vor dem Ende wieder die Nase vorn zu haben. Johanna Gnutt gelang der Treffer zum 11:10. Schildgen versuchte noch einmal alles, doch die letzten Angriffe der Rheinländer blieben an der konzentrierten Schweriner Verteidigung hängen. Und so konnte es sich der SKC sogar leisten, mit dem Abpfiff noch einen Strafwurf zu vergeben. Nach hartem Kampf darf sich die A-Jugend des SKC nun DJC-Sieger 2014 nennen. Die enttäuschten, weil so knapp geschlagenen Schildgener hätten es auch verdient gehabt.
von Lennart Schwirtz
P.S.: Fotos folgen!
von bschlachzig